Harz bei Regen und Sonne

Aurelie. War Harz im Sommer. Und trotzdem regnete es einen ganzen Tag lang. Wir wanderspazierten mit Schirm zum Aussichtspunkt auf das Wernigeroder Schloss, nur um dann das Schloss vor lauter Nebel nicht sehen zu dürfen. Aber Harz im Sommer war auch ein Tag wandern voller Sonne mit wenig Schatten. Feld über Feld übersät mit violetten Fingerhüten, umringt von feinen Nelken-Haferschmielen. Ich habe mich nicht sattgesehen.

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Durch den Schwarzweißfilm, namentlich Aurelie, geht die violette Farbe verloren und auch die schöne Komposition aus Fingerhüten und Nelken-Haferschmielen (Bestimmung durch eine App) konnte ich nicht einfangen. Umso mehr gefallen mir die Bilder vom Regentag. Tatsächlich sind sie im gesamten Film meine Lieblingsbilder.

Rückblende zu meinem Mini-Teaser im letzten logbuch-Post. Der Hinweis vom Fotolabor beängstigte mich; es lautete: „Dein Film war leider nicht vollständig und überwiegend stark unterbelichtet. Die Unterbelichtung macht es ziemlich schwer den Film nahezu Staubfrei scannen zu können“.

Erst beim Schreiben habe ich gemerkt, dass ich ab „stark unterbelichtet“ nicht mehr richtig weitergelesen hatte und stattdessen dramatisch und enttäuscht war. Ein paar Motive/Bilder fehlen und sind nach der Entwicklung nichts geworden, das ist dann der „nicht vollständig“-Teil. Stark unterbelichtet waren viele Bilder (nicht gezeigt), rund die Hälfte, aber sie waren nicht nur schwarze Flecke. Davon bin ich ausgegangen, als ich das gelesen hatte und denke da sehr schwarz-weiß – im wahrsten Sinne des Wortes. Obwohl es sehr viele Dunkelgrautöne mit wenig Kontrast waren.

Wahrscheinlich spielt auch die Tatsache, dass ich das erste Mal mit einem Film ISO 50 gearbeitet habe, eine Rolle. Erstes Fazit: Tendenz stark unterbelichtet. Beim nächsten ISO 50-Film darf ich also bisschen mehr Licht draufgeben.


Kamera + Objektiv: Minolta Dynax 7000i + Minolta AF 50 mm
Film: ILFORD PAN F+ 50
Filmentwicklung + Scan: Urbanfilmlab

Fotofilme Aurelie und Sarandsch und Essen fotografieren | logbuch/foto

logbuch zur Kategorie Irgendwas mit Foto für die Monate Juli und August 2023. Die Fotos sind schon an anderer Stelle gepostet worden, aber heute gespickt mit ein paar Gedanken.

Analog fotografiert

Meine Fotos vom Film Aurelie sind im Juli angekommen. Es fing etwas dramatisch an, vom Fotolabor hatte ich folgenden Hinweis mit meinen Scans bekommen:

Mein Kommentar zu einer Freundin war dann „Ok / Ich darf Enttäuschung erwarten 😭“
Wie es ausgeht, erzähle ich dann in einem separaten Post zu Aurelie. Was ich schon mal sagen kann: Dass ich immer noch sehr an mir zweifle und auch sehr schwarzmalerisch/dramatisch unterwegs bin.

Im Juli wurde ein neuer Film eingelegt, der den Namen Sarandsch bekam. Im Juli habe ich damit recht viele Fotos gemacht, in Ulm und auch im Urlaub in Bayern. Vor allem von Freund:innen – was bedeutet, dass ich diese mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht auf dem Blog zeigen werde. Der Film hat aktuell noch ein paar freie Fotoplätze und diese werden gerade sehr langsam gefüllt (Technik versagt – immerhin hat das reparierte Batteriefach so 28/36 Fotoplätzen durchgehalten). Aka grad ist nicht abzusehen, wann der Film voll sein wird (oder ob er es überhaupt noch wird).

Im August hatte ich in Vorbereitung auf meine Herbstreise wieder Lust auf einen Farbfilm. Das habe ich echt schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht. Beim Entwurfschreiben habe ich die Anzahl auf drei, vier Schwarzweißfilme geschätzt. Tatsächlich sind es schon 7 SW-Filme her :O
Noch überlegt, ob ich vorher ein bisschen Recherche machen will, welchen Film ich mir holen will… Letztlich in einen Fotoladen gestiefelt und den günstigsten gekauft. Der Günstigste war trotzdem zwei Döner wert! Ich habe schon lange keinen Film kaufen müssen, weil ich Filme auf Vorrat geschenkt bekommen hatte. Von den horrenden Filmpreise hatte ich bisher nur gehört, aber nicht gespürt – bisher. Welcome back in the real world! Und das war’s dann auch schon wieder im August, und kaum analog fotografiert.

Essen fotografiert

Vor Monaten kamen eine Freundin und ich darauf ein Projekt zu starten: Sie kocht gerne und ich darf mich ans Fotografieren wagen. Seitdem versuche ich ein bisschen zu recherchieren und zu lernen. Und ums ausprobieren komme ich natürlich auch nicht umhin. Juli habe ich versucht, ein Foto zu machen als wir in einem türkischen Café waren, hier ein Foto:

Eigentlich will ich gar nicht so viel darüber sagen, weil ich weiß, dass es noch ziemlich amateurhaft ist. Dennoch gehört es ins logbuch, weil ich ja trotzdem etwas mache und der zum Lernprozess gehört. Immerhin hatte ich verschiedene Arrangements probiert und mehrere Bilder gemacht.

Tatsächlich nenne ich es absichtlich Essen fotografieren, weil ich Food Photography zu hoch gegriffen für mich empfinde und meine amateurmäßigen Versuche kaum so nennen will. Auch wenn das im weitesten Sinne das Ziel ist. Aber der Lernprozess ist hier sehr langsam. Aller paar Wochen, und recht sporadisch, schaue ich mir Fotos in Magazinen oder im Internet oder schaue mir ein YouTube-Video an. Oder finde Fotos andere Leute auf Instagram oder Blog ziemlich schick. Wenig, aber immerhin bissi was.

Was ich gelernt habe war: Schönes Geschirr und Besteck lohnen sich! Eigentlich easy Tipp, aber erst dann gemerkt, dass unser alltägliches Geschirr nicht schick genug ist. Bei den Hintergründen und Props verlasse ich mich vorerst auf das was ich bereits habe oder leicht in der Anschaffung sind (Geschirrtücher, die farblich nicht zu crazy sind; Servietten; andere neutrale Stoffe). Im August habe ich in einem Gebrauchtwarenladen ein schönes Tellerset gesehen und gekauft. Damit habe ich auch direkt ein Foto gemacht (das mit den Edamame-Bohnen) und meine Freundin hatte anschließend kommentiert, dass sie den Teller auch ganz schick findet für Fotos. Daher: It’s a match!

Juni 2023 | lernlogbuch. Irgendwas mit Foto

Aurelie und das gemischte Gefühl

Ich hatte erwähnt, dass ich meinen Filmen Namen geben möchte.

Mein aktuellster Film ist Aurelie. Das Besondere daran ist, dass ich mit Aurelie das erste Mal mit einer Filmempfindlichkeit/ISO 50 gearbeitet habe (davor war es entweder ISO 100, 200 oder 400). Ich hätte zwar die Sunny 16-Regel anwenden können und damit gewissermaßen sicherer arbeiten/belichten können, aber ein Funken Selbstvertrauen in meine Skills sagte: „Ach was! Das kriegst du jetzt auch ohne die Regel hin!“ Nun, zum Ende des Films, habe ich ein gemischtes Gefühl aus Vorfreude und Nervosität, weil ich Angst habe, dass es eine Selbstüberschätzung war. Ich versuche es positiv zu sehen und mir zu sagen: Es war wieder einmal ein Experiment.

Der Film ist fertig und muss nur noch zum Entwickeln weggebracht werden. Gerade in so einem Fall, wo ich die Fotos und deren Qualität nicht abschätzen kann und das herausfinden und lernen will, versuche ich weitere Fehler-/Störquellen zu vermeiden. Daher bringe ich den Film lieber zu Profis zum Entwickeln.

Aurelie besteht aus Portraits von Freund:innen, wieder aus Flora und Fauna und auch einigen Selbstportraits. Selbstportraits zu schießen war anders und interessant und hat Spaß gemacht und ich kann nur „Fingers crossed!“ denken, dass sie etwas geworden sind :‘)

Bilderrahmen fürs neue Zuhause

Im Zuge der Einrichtung der vier Wände habe ich Bilderrahmen bestellt. Bilderrahmen werten Fotos um so vieles auf, das unterschätze ich immer wieder! Worauf ich bei den Bilderrahmen geachtet habe, ist neben dem Rahmen selbst vor allem der Verschlussmechanismus auf der Rückseite gewesen. Alter Schwede, kann man bei Bilderrahmen gut Geld lassen!

Ich hatte sie online bestellt und nach 1,5 Wochen kamen sie dann in zwei Paketen an. Bei dem einen Paket waren 3/5 der Rahmen kaputt (Glasbruch). Glücklicherweise wurde die Reklamation noch am selben Tag mit einer positiven Rückmeldung beantwortet und die Ersatzrahmen sind auf dem Weg zu mir.

Bildverwaltungssoftware

Last but not least für den Juni habe ich mich mit Bildverwaltungssoftware auseinander gesetzt. Ich habe nicht mal ein schlechtes Sortiersystem für meine Bilder, aber das heißt nicht, dass es gut oder gar optimal ist.

Unter Windows bleibt an sich nicht so viel übrig außer Ordnerstrukturen zu etablieren, aber das reicht mir nicht. Ich will Schlagwörter vergeben und schnell zwischen diesen springen können. Und so habe ich mich wieder in die Tiefen begeben, wobei es da nicht viel zu holen gibt. Zwar ist Adobe Photoshop Lightroom die Nummer 1 und ich wäre bereit Geld auszugeben, aber ich bin nicht bereit, mir ein Abo zu holen und mich damit für die nächsten Jahr(zehnt)e an Adobe zu binden. Und so probiere ich mich gerade durch zwei empfohlenen Alternativen durch.