Japan 2023 #1: Ankunft, Kyoto und Uji
Ankunft
Wir landeten am Flughafen Osaka, holten uns unseren Japan Railway Pass (sowas wie der Interrail-Pass in Europa) ab und fuhren dann direkt nach Kyoto. Es war sogar ein Hello Kitty Zug – ist das nicht süß :3
Der Bahnhof Kyoto besteht aus sehr vielen Ebenen und machte uns die Orientierung mit Google Maps schwer. Wegen Startproblemen mit dem Internet und Google Maps hat es eine halbe Stunde gebraucht bis wir auf dem richtigen Weg zum Hotel waren (der nicht schwer war…). Das erste Abendessen war ein Einkauf aus dem 7-Eleven gegenüber. Endlich wieder Conbini (Convenient Store).
1 Tag in Kyoto: Schrein, Tempel und Gärten
Auf dieser Reise haben wir nur einen Tag für Kyoto eingeplant. Es war nicht das erste Mal Kyoto, aber viele Sehenswürdigkeiten bleiben ungesehen (es gibt so viel zu sehen in Kyoto!). Wir haben uns erst am Morgen entschieden, was wir uns anschauen würden. Diese entspannte Herangehensweise behielten wir für den Rest des Tages bei. Wir besuchten den Tempel Kiyomizu-dera, der auf einem kleinen Berg steht und einer der Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt ist. Natürlich war es dort sehr überlaufen als wir dort ankamen (wir waren gegen Mittagszeit dort). Aber trotzdem schön dort oben zu stehen und auf die Stadt im Kessel zu sehen.
Wir sind dann auf dem Gelände weitergegangen und haben schnell gemerkt, dass sich die Tourist:innen auf den Tempel selbst konzentrieren. Es waren kaum Menschen mehr auf den Wegen dahinter unterwegs. Wir sind dann einem beschilderten Weg gefolgt, der uns zu einem weiteren Tempel führte und fanden den ersten japanischen Garten (ich kann nicht mehr den Namen der Anlage ausmachen). Japanischer Garten, einer unserer Themen auf dieser Reise. Ich war hin und weg.
Genieße die folgende Aussage mit großer Vorsicht, aber es heißt, dass japanische Gärten so aufgebaut, dass sie aus jedem Blickwinkel und von jeder Stelle aus harmonisch und schön aussehen. Vielleicht ist das generell das Gebot von Gärten, aber bei mir ist das ganz eng mit japanischen Gärten verbunden. Diese Aussage traf für diesen Garten zu: Klein, aber fein. Und die Ruhe. Hach.
Wir nahmen einer der beiden schönen Straßen (Ninenzaka und Sannenzaka), die ebenso überfüllt waren, um unsere Touri-Tour fortzusetzen und nahmen unser erstes warmes Essen zu uns. Danach ging es durch den Maruyama-Park zum Heian-Schrein. Unterwegs gab es einen Größenvergleich zwischen dem überhaupt nicht großen Tori (japanisches Tor) und mir.
Die Anlage des Schreins selbst war schon ganz schön. Besonderen Eindruck hat an dem Tag der dazugehörige Garten hinterlassen. Nachdem wir den Eintritt zahlten, liefen wir den Wegen entlang, die um den Schrein führten. Ein bisschen Wasser hier, ein bisschen buntgefärbter japanischer Ahorn da. Nochmal: Hach.
Letztlich weiß ich nicht mehr, wieso wir genau diesen Schrein ausgesucht haben. Wahrscheinlich wegen der Optik im Internet und weil wir ihn zu Fuß vom Kiyomizu-dera Tempel gut erreichen konnten. Den Tag schlossen wir mit einem Gang durch die überdachte Einkaufsstraße Teramachi ab.
1 Tag in Uji: Tempel und Tee
Ein weiteres Thema dieser Reise war japanischer (grüner) Tee. Das führte uns nach Uji, einer Stadt unweit von Kyoto und schnell mit dem Zug erreichbar. Neben Tee ist Uji bekannt für den Tempel Byodo-in – dieser ist auf der 100 Yen-Münze abgebildet. So oft wie ich diesen Fakt gelesen habe, muss ich ihn hier jetzt auch einbringen. Aber ich habe verpasst, ein Foto von der Münze mit dem echten Tempel im Hintergrund zu machen *haha*. Überhaupt habe ich keine Fotos vom Tempel gemacht, wie mir mittlerweile auffällt. Aber dafür habe ich ein Foto von meinem Matcha-Softeis. Weil: natürlich gibt es hier alles mit Matcha und/oder in grün!
Das Museum, das auch auf dem Gelände ist, hat die Geschichte hinter dem Tempel erzählt und auch die Figuren, die im Tempel hingen (oder hängen), erläutert. Wir haben sogar den Innenbereich des Tempels (kostete zusätzlicher Eintritt) besichtigt. Doof nur, dass die Führung ausschließlich auf japanisch war und wir kein japanisch können 😀 Im Nachhinein war es gut, dass wir das Museum zuerst besichtigt haben und uns ein bisschen einlesen konnten. So konnten wir uns ein paar Sachen erschließen.
Nach dem Besuch des Tempels bewegten wir uns auf die andere Flussuferseite, wo einige Teehäuser waren. Einer Teezeremonie wohnten wir nicht bei, aber unter Anleitung brühten wir bei Takumi-no Yakata Tee auf und lernten mehr über grünen Tee (was ist der Unterschied zwischen Sencha und Matcha?). Wir probierten einen Matchatee und einen Senchatee. Gerade der Sencha hat uns krass überrascht, weil er sehr umami und sehr intensiv war. Zu intensiv. Interessant war es allemal.
Zu meinem Tee gab es eine kleine, wunderschöne Tüte Reiscracker (rechts im Foto). Und auch wenn ich Reiscracker sehr gerne esse und daher einen Bias habe, muss ich sagen: Diese waren un-glaub-lich gut. Es ist unmöglich zu beschreiben, wie viel Geschmack diese kleinen Reiscracker haben. Aber sie waren so so gut. Die Mitarbeiterin, die uns durch den Tee führte, erklärte uns den Weg zu dem Laden. Es war nicht ganz einfach (sie hat uns den Weg auf einer Papierkarte gezeigt), aber wir haben es geschafft, Reiscracker zu kaufen. Sollte ich wieder mal in Kyoto sein, würde ich nach Uji fahren, um diese Reiscracker zu kaufen *lach*. So, das war jetzt ein ganzer Absatz nur für Reiscracker 😀
Nach Tee haben wir ein spätes Mittagessen eingenommen in einem Restaurant an der Hauptstraße. Wir saßen alleine im Restaurant und hatten einen guten Blick auf die Stadt und den Fluss. Ich habe mir grüne Nudeln (ich glaube es war Soba) geholt. Geschmacklich hat der Grüntee in den Nudeln nicht viel ausgemacht, aber hey, immerhin grün!
Wir haben den Tag in Uji entspannt gehalten. Auf dem Stadtplan gab es noch mehr zu sehen, aber wir waren mit unserem Programm aus Tempel und Tee genießen (und Reiscracker finden!) zufrieden und sind am späten Nachmittag wieder nach Kyoto zurückgefahren. Nach dem Abendessen machten wir uns nochmal zum Bahnhof Kyoto, um dort am Automaten Plätze im Shinkansen zu reservieren (im Japan Railway Pass inklusive). Es dauerte wieder eine halbe Ewigkeit und Trial and Error bis wir das geschafft haben. Aber geschafft ist geschafft und entspannt ging es ins Hotel.
Als nächstes geht es dann nach Nikko, einer Stadt und dem gleichnamigen Nationalpark.
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Karte mit den benannten Orten. Osaka und Tokio als Referenzorte (eckige Klammern)
Japan 2023 – Einleitung | Japan 2023 #1: Ankunft, Kyoto und Uji | Japan 2023 auf Film: Kyoto und Uji | Japan 2023 #2: Nikko |
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Der Zug ist ja süß 😍
Beim lesen fühlte ich direkt die Stimmung, klasse geschrieben.
Die japanischen Gärten sind was feines, ich bin immer ganz fasziniert davon.
Freu mich auf den nächsten Bericht.
Oooh, vielen Dank dir <3
So einfach ist es uns glücklich zu machen: ein Hello Kitty Zug - oder japanische Gärten 😀 Da kommt noch was 🙂
Es ist so eine tolle Idee das alles jetzt in den Berichten noch einmal aufleben zu lassen. Und schöne Erinnerungen verblassen dann auch nicht so schnell.
Ich muss sagen, dass das weniger gewollt als passiert ist, die Berichte erst in den letzten Monaten zu schreiben und zu veröffentlichen. Aaaber wie das Leben manchmal so spielt, finde ich das im Nachhinein auch gar nicht so schlecht, die Reise nochmal aufleben zu lassen und damit den Halbwertszeit der Erinnerungen zu verlängern.
Welch schöner Reisebericht! Krass, an was du dich noch alles erinnern kannst. Nach zwei Jahren wären bei mir schon viele Details wieder aus dem Kopf. Ich freue mich auf die weiteren Teile 🙂
Ooh, vielen Dank! Das freut mich sehr zu hören von jemandem, der schon einige Reiseberichte hinter sich gebracht hat. Ich habe sehr viele Gedankenstützen gehabt: ein recht detailliertes Reisetagebuch (darauf bin ich besonders stolz), viele Fotos und ein paar Reiseberichtsabende für Freund:innen haben bestimmt auch beigetragen, das Erzählen zu üben und die Geschichten zu festigen. In dem Sinne: Viel Spaß weiterhin!