Der Blog im Jahresrückblick 2024

Man mag meinen, ich bin etwas spät dran. Alles Strategie! So konnte ich bei anderen Blogger:innen mitlesen und Ideen sammeln, worauf ich für meinen Jahresrückblick Lust habe. Nach all den Jahren ohne Jahresrückblick, hatte ich Ende 2024 das erste Mal darüber nachgedacht. Und ich habe viele Varianten gesehen! Für meinen 2024er Rückblick auf den Blog klickte ich mich in jeden vergangenen Blogmonat zurück und habe eine Zusammenstellung gewagt.

JANUAR

Das Jahr startete ich mit einem Foto der Reihe/des Formats nur ein bild, damals noch Fotokiosk, und zeigte eine einladende Ecke in der Stadtbibliothek. Mit dem Rückblick für Dezember 2023 endete dann auch die Reihe des persönlichen Rückblicks auf dem Blog. Es hat Spaß gemacht, diese Monatsrückblicke für den Blog zu schreiben. Aber ich muss zugeben: Sie haben mir noch mehr Spaß gemacht und persönlich mehr gegeben als ich die Monatsrückblicke nur noch für mich geschrieben und nicht veröffentlicht habe.

Als Teil einer Serie zum Stopfen habe ich ein paar technische Begrifflichkeiten zum Stopfen erklärt. Um mit gutem Vorbild voranzugehen, habe ich auch einer meiner Reparaturen gezeigt: Die gemusterte Bluse und das Fast-Chamäleon. 1 von 3 Kleidungsstücken, die vor dem großen Urlaub 2023 repariert wurden (Fortsetzung folgte).

FEBRUAR

Ich schrieb über botanische Gärten, deren Lehr- und Genussauftrag und dem einen Mal, wo ich etwas lernte (Gingko). Der Blog wurde mit zwei neuen Plugins bestückt und ich stellte fest, dass das Stopfen mein Hobby ist – und damit in erster Linie ich im Vordergrund stehe und nicht der nachhaltige Aspekt. Dieser Post lag mir am Herzen, weil ich merkte, dass ich mich in einem Narrativ wiedergefunden hatte, das nicht ganz dem entsprach, was ich fühlte.

MÄRZ

Ich habe mit mir selbst ein Repairdate ausgemacht und mich an Januartage auf Sizilien erinnert.

APRIL

Einer meiner Lieblingsposts des Jahres 2024: Eine Bibliothekstour durch Dresden auf zwei Rädern. Nicht nur, dass die Tour selbst viel Spaß gemacht hat. Sondern auch, dass es mir beim Schreiben dieses Beitrags ganz warm ums Herz wurde. Ganz bewusst habe ich mich erinnert, was ich auf dieser Tour so gemacht habe, welche Gedanken ich hatte und wie ich mich fühlte. Besonders lieb ist mir die Stelle wo es ums CD hören mit meiner Freundin ging, weil das eine schöne Erinnerung aus meinen Teenie-Jahren war, die ich so nicht erwartet hatte.

MAI

Nachdem ich in den kälteren Monaten die warmen Tage nur durch meinen Fotos herbeisehnen konnte, so war es im Mai endlich so weit: Der Frühling kam und schälte. Ich philosophierte darüber, was der Kalenderspruch „Der Weg ist das Ziel“ bedeutet und was ich daraus mitnehmen kann. Ein weiterer Post, der mir viel bedeutet, ist der Post zuhause unterwegs. Das war der offizielle Startschuss, mich selbst zu motivieren zuhause rauszugehen und bekannte und unbekannte Ecken zu entdecken und zu genießen. Der Koriander war zweimal auf dem Blog, das erste Mal im Mai: Koriander. Der Mai war auch der Monat, in dem ich eine Menge neuer Blogs gefunden habe, vor allem Fotoblogs. Dabei fiel mir auf, dass ich nicht aktuelle Fotos poste und fragte mich, ob ich das will. Mein Repairdate fand statt und ich berichtete von meinen 3,66 reparierten Teilen. Und den Monat schloss ich mit einem Fotofail ab. Bloß nicht zu lange den Erfolg feiern 😆
Offline- trifft auf Online-Leben, I.: Miss Booleana und ich haben uns in Frankfurt getroffen, da sie für das japanische Filmfestival vor Ort war. Es war super cool, sie nach all den Jahren des Lesens so ganz real zu treffen 🤗 (dieser Absatz ist ein Post-Edit – das habe ich davon, dass ich keine monatlichen Blog-Rückblicke mehr habe xD)

JUNI

Koriander II.: Ich habe Koriander ausgesät und ihm beim Wachsen zugeschaut. Es war heilsam und erstaunlich. Im Juni fing ich mit der ersten Ausgabe von Internetfunden an. Das Bild der Hortensie ist der Startschuss der Fotoreihe „Film vollmachen“. Tatsächlich auch das einzige Foto aus dieser Reihe, das 2024 veröffentlicht wurde.

JULI

Im Juli setzte ich mich wieder mal mit der Frage auseinander, was für einen Blog ich führen möchte und welche Themen ich entsprechend auf meinem Blog veröffentlichen will. Und am Ende bleibt alles wie gehabt – es bleibt ein persönlicher Blog aus dem Themenmix Fotografie, lautgedachter Dinge und meiner persönlichen Wundertüte.

AUGUST

Ich nahm den Bücherei-Faden vom April wieder auf und freute mich über meinen verlängerten Bibliotheksausweis in der Stadtbücherei. Meine Fotoserie über meine Reise nach Madeira (und Lissabon) startete und 7 von 12 Posts kamen im August online. Dazwischen gab es Abwechslung – und was für einen – und zeigte etliche reparierte Socken 😁

SEPTEMBER

Es ging mit Madeira weiter und endete schlussendlich auch im September. Ich war nicht optimistisch, aber vorsichtig hoffnungsvoll als ich ein neues Rückblick-Format ins Leben rief: Mein erster Blogger’s life wurde geschrieben und veröffentlicht. Dieses Format soll ein paar Eindrücke aus meinem Leben als Bloggerin vermitteln. Den Monat beendete ich mit einem Fotobeitrag für eine Linkparty – das erste (und bisher einzige) Mal eine Linkparty! – und es ist eine Spiegelung. Was aber auch im September passiert ist: Ich habe mich auf Bloglisten eintragen lassen und habe einen Veröffentlichungsplan umgesetzt.

OKTOBER

Zum Ende des Sommers bzw. Anfang des Herbstes blickte ich auf den Sommer im Rheingau und Rheinhessen, meiner mittelbaren Umgebung, zurück und dem damit verbundenen Weinleben. Mein Blog hatte Geburtstag und wurde süße 4. Außerdem berichtete ich von meiner Annäherung an den Belichtungsmesser, als Teil meines Weges das Belichten in der Fotografie zu lernen.

NOVEMBER

Ich schrieb über mein zweiteiliges „Experiment“ Instagram parallel zu diesem Blog für diesen Blog zu führen: Teil 1 und Teil 2 mit dem Ergebnis: Ernüchternd, aber nicht am Ende. Außerdem gab es Insights, wie ich zum Fototitel „Der klatschende Mohn“ komme und warum der Mohn wirklich Klatschmohn heißt. Der Monat wurde abgerundet mit meiner Aussage, dass Büchereien und Bibliotheken gefeiert gehören. Sonst traf mein Offline- auf mein Online-Leben (II.) und ich wurde mit ein Paar selbstgestrickter Socken beschenkt – der Auslöser war ein Blogpost auf meinem Blog.

DEZEMBER

Der einzige Dezember-artige Post ist derjenige, in dem ich der Frage nachging, wie Menschen hierzulande es schaffen, so viele Plätzchensorten zu backen. Zum Ende des Jahres spannte ich den Bogen nochmal zum Januar und habe den Kreis geschlossen, indem ich die übrigen zwei reparierten Kleidungsstücke zeigte.

Ziele für das Blogjahr 2024 erreicht?

Ich hatte durchaus ein paar Ziele gesetzt, aber bloß im stillen Kämmerlein:

  • Geschafft: die ausstehenden Log-Posts zum Stopfen // den Post zum zuhause unterwegs sein // meine Frage, ob ich das mit den Cookies setzen eigentlich richtig mache // das Blog-Netzwerk am Leben erhalten (lesen und reagieren) und aufbauen (neue Blogs finden).
  • Nicht geschafft: die Serie über „Mein stopfendes Leben“ abschließen // die Japanreise 2023 verbloggen.
  • Nicht geplant, hat sich durchs Jahr entwickelt hat und finde ich super: diverse Formate etabliert (nur ein bild, Blogger’s life, Internetfunde) // Thema Büchereien // installierte Plugins.

Und für 2025?

Obwohl 2024 wirklich ganz gut die Bereiche abgedeckt hat, habe ich Anfang 2025 trotzdem das Gefühl, dass viele Themen zu kurz kamen. Allen voran die Fotografie. Da gibt es noch viel zu erzählen und zu zeigen. Die nicht geschafften Ziele von 2024 bleiben: Stopfen-Serie und Japanreise 2023 (ich hoffe, daran besteht auch noch Interesse außer die von mir? LOL). Sonst möchte ich mir dediziert die Zeit nehmen, um Gedanken und Posts in Ruhe zu Ende zu bringen. Betonung liegt auf „in Ruhe“: Bestimmte Dinge brauchen ihre Zeit und vor allem nicht den Druck, dass ich das zum nächstbesten Zeitpunkt fertig haben will.
Und das was geschafft wurde und gut war, soll bleiben – aber das ist klar wie Kloßbrühe, nicht? 😀 Wobei ich gespannt bin, wie ich mich in der Blogosphäre bewegen werde. Ist mein Feedreader mittlerweile doch ziemlich angewachsen und ich möchte auch das Lesen und Reagieren in angemessener Weise machen.

Da ich ganz neidisch auf die Blogger:innen bin, die Zahlen und Statistiken hatten, versuche ich mich ebenso daran für den Wechsel 2025/26. Das bedeutet, das jetzt schon mal entsprechend vorzubereiten, z. B. Tools aufsetzen, um Zahlen zu erheben.

Das sind alles Wünsche und ich möchte das gelassen angehen. Das Wichtigste ist, dass das Bloggen mir weiterhin viel Freude macht 🙂

Was ich sonst noch sagen will

Ach, tat das gut, den Jahresrückblick zu machen! Letztes Jahr (2023/24) habe ich das erst gar nicht probiert. Aber dieses Jahr dachte ich, steig ich ein in das Jahresrückblick-Game. Und tatsächlich: Es ist nicht nur Arbeit, es macht auch sehr viel Spaß!

Anfangs dachte ich, dass der Inhalt sich mit dem Geburtstagspost wiederholen würde. Das tut er auch, aber irgendwie auch nicht. Es war schön, das Jahr chronologisch durchzugehen und mich zu erinnern, was wann gepostet wurde. Wie bei analogen Fotos, kann ich mich an bestimmte Dinge des Entstehens eines Blogposts erinnern. Wie leicht ein Post mir von der Hand ging oder wie oft ich ihn überarbeitet habe bis er die Form angenommen hat wie wir ihn auf dem Blog sehen. Außerdem habe ich im Nachhinein ein paar Posts miteinander verlinkt und eigene Gedanken von vor Monaten hinterfragt oder weitergedacht. Also direkt wieder paar Ideen für weitere Posts!

Ich habe übers Jahr verteilt für mich persönlich wichtige Texte geschrieben. Der Blog ist in vielerlei Hinsicht gewachsen, auch als Hobby. Es war einer meiner stetigsten Hobbys im vergangenen Jahr und viel Zeit und Energie ist in dieses Hobby geflossen – ich habe es genossen.

Ich wiederhole mich, aber: 2024 war ein wunderbares Blogjahr! Und so sehr mein Blog in erster Linie davon lebt, dass ich das Bedürfnis habe, ins Internet zu schreiben – umso schöner ist es anhand von Kommentaren und Emoji-Reaktionen zu sehen, dass nicht nur ich hier bin. Das war auch mitunter ein Grund, weshalb ich so aufgeregt war zum Blog-Geburtstag. Ich habe ja doch ein ungefähres Gefühl dafür gehabt, wer mich, meinen Blog und meine Posts zu dem Zeitpunkt sieht und ein Geburtstag ist oft ein Anlass, tatsächlich eine Reaktion da zu lassen und war gespannt, ob und was kommen würde. Entsprechend habe ich mich sehr gefreut, zu sehen, wer vorbeispazierte und ich habe durchaus gestaunt 🙀 Die Erwähnungen in Linklisten und auch die Annahme, dass ich es in den Feedreader von ein paar Leuten geschafft habe, machen mich so: 🥹

Dass das Jahr sich so gut angefühlt hat, liegt daher zu einem ganz großen Teil an euch, ihr Lieben! Deshalb: Ganz großen Dank und auf ein weiteres gemeinsames Jahr 🤸‍♀️

Jetzt aber: Schluss! Lang genug war’s 👻

Bibliotheken und Büchereien feiern

Mir war lange nicht wirklich bewusst, dass ich ein Herz für Bibliotheken habe. Sie waren halt da, ich bin da hingegangen. Nicht mehr und nicht weniger. Meinte ich. Dass ich heute ein bisschen vernarrt bin in Bibliotheken und Büchereien und darüber bloggen will – ich hätte es nicht gedacht.

Umso amüsanter ist es im Rückblick und im Fotoarchiv zu sehen, dass sich dieses Interesse schon viel früher bemerkbar gemacht hat. Bloß habe ich es nicht gesehen.

Mittlerweile sieht das ganz anders aus. Ich nehme Bibliotheken und Büchereien sehr bewusst wahr. In einem Ort sind Büchereien für mich eine Sehenswürdigkeit (genauso wie Buchhandlungen, aber das ist ein anderes Thema). Entsprechend suche ich nach Büchereien und statte dieser einen Besuch ab. Oder wenn ich zufälligerweise an einer vorbeilaufe, dann schaue ich kurz rein. Dann gucke ich mich bewusst um, wie die Bücherei aufgebaut ist, probiere Sitzmöglichkeiten aus und mache manchmal Fotos.

Mit ein bisschen Text und Fotos möchte ich also Bibliotheken und Büchereien ein bisschen feiern. Wohin die Reise führt? Ich weiß es nicht. Aber es kann nur gut werden, oder?

Passenderweise habe ich diesen Text in einer Bücherei geschrieben. Schon schön.

Wilder Mix und eine Wundertüte

Die meiste Zeit geht es hier um „Irgendwas mit Foto“: Entweder die Fotos selbst, die ich gemacht habe; Lernstationen, die ich gewollt oder ungewollt passiert habe; und Gedanken rund um das geschossene Bild.

Ein kleines Stückchen Blog bleibt immer meinen anderen Hobbys und Interessen. Gerade läuft es auf Handarbeiten hinaus, insbesondere dem Stopfen und Kleidung reparieren. Und hin und wieder gibt es noch ein paar Gedanken aus dem Leben übergestreuselt.

maipenquynh soll kein Fotoblog sein – auch wenn es das größte Thema ist. Denn wie oben erwähnt, ist da noch einiges mehr. Aber wenn es kein Fotoblog ist, was ist es sonst? Als was würde ich meinen Blog beschreiben?

Auf einmal kam der große Drang in mir auf, meinen Blog eindeutig labeln zu können. Aber das fiel mir schwer, denn eine kurze und knackige Beschreibung meines Blogs ging nicht. In dem Zuge ließ mich eine weitere Frage nicht mehr los: Ist die Schnittmenge der Themen zu klein? Anders gefragt: Sind die Themen zu weit voneinander entfernt und fehlt die Verbindung zwischen den Themen selbst? Fühlt sich mein Blog für Andere wie ein wilder Mix an?

Als ich links und rechts von mir in die Blogosphäre schaute, sah ich viele Blogs die einen ebenso vermeintlichen „wilden Mix“ haben – so wie das Leben eben ist, nehme ich an. Verschiedene Themen werden angeschnitten, eben die Themen, die die Blogger:in beschäftigen. Das macht mir als Leserin nichts aus. Der wilde Mix bei Anderen ist gerade interessant, weil ich dadurch thematisch hin und wieder über den so beliebten Tellerrand schauen kann. Sicherlich, nicht alles auf Multithemen-Blogs spricht mich immer an und ich skippe mal Posts. Aber den möglichen Berührungspunkt zu haben, ist eigentlich großartig. Die bedeutendste Schnittmenge der Themen ist die Person hinter dem Blog: der:die Blogger:in. Auf maipenquynh bin das Ich.

Ich habe mich von dem Gedanken einen Fokus haben zu müssen und bloß nicht zu viel gleichzeitig zu machen verwirren lassen. Das erinnert mich an das Thema Taucher versus Scanner und wie sehr es mich beschäftigt hat viele Interessen gleichzeitig zu haben, aber begrenzte Kapazitäten zu haben.

Am Ende bin ich wieder da wo ich am Anfang war: Es bleibt so wie es ist. Eine große Portion „Irgendwas mit Foto“, manchmal ein paar Gedanken „lautgedacht“ und dann gibt es noch die Wundertüte. Da ist all das drin, was ich sonst noch so mache und zeigen will. Bisher hieß die Kategorie „Scanner-Fokus“, aber das ist etwas zu kryptisch. Der Begriff „Wundertüte“ beschreibt das besser: dass es einfach alles mögliche sein kann (außer irgendwas mit Fotografie).

Damit verabschiede ich den bisherigen Namen „Scanner-Fokus“ – es war ein guter Anfang mich mit dem „Scanner-Dasein“ zu versöhnen.

Wie dieser Text noch im Entwurfsstatus liegt, komme ich zufällig auf Posts anderer Blogger:innen, die sich schon mit dieser Frage beschäftigt haben. Das beruhigt mich. Und auch ihre Schlussfolgerung, dass es so, als Multithemen-Blog, genau richtig ist. Hier verlinke ich die Posts:

Wie geht es dir als Blogger:in – hast du mal das Gefühl gehabt, dass deine Themenauswahl zu breit ist und sie „random“ wirken könnte? Oder gar andersherum, dass du eigentlich dein Themenspektrum gern erweitern würdest? Oder hat dich diese Frage nie beschäftigt und dir war klar, dass du eben genau deine Themen (sei es Monothema-Blog oder Multithemen-Blog) behandeln wirst? Wenn du schon mal darüber geschrieben hast, lasse mir gern den Link da!


Bild wurde erstmalig hier gepostet: Drinnen und Draußen, Gebäude | Sunny 16 #2 (Set 1/6)