Mein neues gebrauchtes Objektiv schenkt uns Herbstsonne

Es war Ende Oktober, die Sonne lugte an dem Tag hervor. Ich ging raus, mit meiner Sony alpha 99 in der Hand, und hatte eine Mission: Fotos machen und das neue gebrauchte Objektiv testen.

~

Mein Lieblingsobjektiv (Minolta AF 50 mm f/1.4) verabschiedete sich im September. Der Fokusring funktioniert nicht mehr. Erst als der nächste Urlaub bevor stand, Ende Oktober, wurde ich an die Fehlfunktion erinnert. Aber es zur Reparatur zu bringen, um es anschließend mit in den Urlaub zu nehmen, war zeitlich nicht mehr realistisch. Ob eine Reparatur überhaupt möglich ist, steht noch aus.

Da die Kamera mitkommen sollte, suchte ich nach einer anderen Lösung. Die Lösung lautete: Schau auf Kleinanzeigen nach einem alternativen Objektiv. Gesagt, getan.

Das Universum meinte es sehr gut mit mir und ich kam über Kleinanzeigen zu einem neuen gebrauchten Objektiv. Es war nicht das gleiche Modell, aber für mich absolut vergleichbar (Minolta AF 50 mm f/1.7). Ich konnte es mir in der Nähe direkt anschauen bevor ich mich für den Kauf entscheiden würde und der Preis war auch mehr als fair. Der Verkäufer war freundlich und wir plauderten noch ein wenig über die analoge Fotografie bevor ich ging. Ein richtig gutes Kleinanzeigen-Kaufserlebnis also.

Zuhause probierte ich das Objektiv aus. Zuerst drinnen. Und dann eben draußen. Und so sind wir wieder am Anfang dieses Textes. Ich ging raus, mit meiner Sony alpha 99 in der Hand, und hatte eine Mission: Fotos machen und das neue gebrauchte Objektiv testen.
Ergebnis: Test bestanden.

~

Wem es wie mir geht und die Sonne der wärmeren Tage vermisst: Vielleicht sind diese Bilder heute ein kleiner Trost.


Kamera + Objektiv: Sony alpha 99 + Minolta AF 50 mm f/1.7

Rheingau und Rheinhessen: Weinleben

Ich will den Alkoholkonsum nicht verharmlosen. Aber wenn ich über die Region sprechen will, in der ich nun lebe, so komme ich nicht um den Wein herum und was dazu gehört. Langsam aber sicher nehme ich das Wissen und Informationen rund um die Lebensart in dieser Region auf. Nachfolgend kommen persönliche Eindrücke und alles ohne Gewähr; und bitte um Verständnis und Korrektur, sofern notwendig.

~

So langsam verstehe ich die Regionen (Plural!) hier und wie sie heißen. Ich lernte, dass Mainz in Rheinhessen liegt. Das ist sehr irreführend, da Mainz auch in Rheinland-Pfalz liegt. In direkter Nachbarschaft liegt der Rheingau, das ist dann tatsächlich in Hessen. Da mir das bloße Erwähnen selten was bringt, ist hier eine Karte von deutschen Weinanbaugebieten auf Wikipedia: Karte. Dort sind Rheinhessen und der Rheingau eingezeichnet. Ich finde Karten sehr hilfreich, daher empfehle ich kurz reinzuschauen.

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, gibt es überall Weinfeste. Und wenn ich überall sage, dann übertreibe ich nicht. Jedes Wochenende findet irgendwo eines statt. Es gibt so viele Weingüter hier!

Ohne ein geografische Zuordnung machen zu können, was wohin gehört oder woher kommt – wichtig zum Wein oder Traubensaft: Der Spundekäs. Der Spundekäs ist eine Frischkäsezubereitung und den essen wir am liebsten mit den krossen Salzbrezeln. Durchaus zu Hause, aber wenn’s mal außerhalb der vier Wände sein darf, dann auf einer Bierbank in einer Straußenwirtschaft im warmen Sonnenlicht. Hat schon seinen eigenen Charme.

Ein paar Fotos von besuchten Weinevents habe ich mitgebracht. Ein kleiner Einblick in mein Weinleben im Rheingau und Rheinhessen.

Straußenwirtschaft ist etwas aufgeräumt, da es kurz zuvor geregnet hatte

Wikipedia ist toll: Der Artikel zum Spundekäs sagt, dass er aus dem nördlichen Rheinhessen kommt. „Straußenwirtschaft“ ist wohl ein Begriff in Rheinhessen, aber im Rheingau hab ich das auch schon gesehen.


Foto 1+2
Kamera + Objektiv: Minolta Dynax 7000i + Minolta AF 50 mm f/1.4
Film: ILFORD FP4 PLUS
Filmentwicklung + Scan: ON FILM LAB

Foto 3
Kamera + Objektiv: Olympus XA2
Film: Kodak Gold 200
Filmentwicklung + Scan: ON FILM LAB

Sommerliche Weinberge | Zwischen Pixel und Korn

„Im Sommer sieht es hier bestimmt megaaa aus!“

Das sagten wir uns als wir am Rheinufer der Stadt Bingen, ca. 30 km westlich von Mainz, standen. Dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Weinberge gegenüber. An einem Januarwochenende dieses Jahr, als wir uns entschieden die Umgebung zu erkunden, war es jedoch alles sehr trist. Trist und eisig kalt.

Auf der anderen Seite des Rheins, diagonal von Bingen, liegt die Stadt Rüdesheim. Die wohl sehr bekannt sei für die instagrammable Stadtecken. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als in Rüdesheim so ziemlich tote Hose war. Viele Läden haben von Januar bis März geschlossen, Rüdesheim scheint sich dem Tourismus angepasst zu haben.  Immerhin einige gastronomische Optionen hatten offen. So konnten wir uns zumindest in ein Café setzen.

Letzten Sommer war ich unweit Bingen und Rüdesheim mit Freund:innen lange spazieren. An der Haltestelle, wo wir letztes Jahr den langen Spaziergang begonnen und beendet haben, sind wir an besagtem Januarwochenende mit dem Zug Richtung Mainz vorbeigefahren.

Als Vorfreude auf den Sommer, vor allem um sich aber in Gedanken zu erwärmen, habe ich einen Blick von diesem Tag auf die Weinberge dabei. Ich erinnere mich an sehr warme Temperaturen und süßen weißen Traubensaft. Und an ein kurzes Nickerchen auf der Bank erinnere ich mich auch. Ich kann die warmen und längeren Tage kaum erwarten.


Kamera + Objektiv: Minolta Dynax 7000i, Minolta AF 50 mm
Film: Kodak Professional Portra 160
Filmentwicklung + Scan: ON FILM LAB