fotolog

Ende 2024 stellte ich fest, dass ich gar nicht so viel über den fotografischen Teil meines Lebens verblogge wie ich eigentlich gerne würde. Es passierte schon einiges mehr und davon würde ich gerne erzählen. Von meinen Einkäufen oder von Veranstaltungen an denen ich teilnahm. Oder die ein oder andere Erkenntnis nachdem ich eine Fotopodcastsfolge höre. Und so wurde die Idee eines Fotolog geboren. Das entspricht dann auch meiner Idee mehr aus dem Lernprozess zu zeigen.

Ein Zweifel begleitet mich stets bei so einem Format: Dass ich alle Themen, die mich beschäftigt haben, kurz und knackig unterkriegen will. Dabei hätte das ein oder andere Thema ein bisschen mehr Platz verdient und ein eigener Post hätte gut getan. Und natürlich, ob das Format überleben wird 🙈 Mal sehen, wie es laufen wird.

Nach dieser Einleitung geht’s nun aber mit dem eigentlichen Inhalt los.

Gelernt

Als ich dieses Format im Kopf hatte, war das Fotoprojekt 365 (FP365) noch kein Thema. Nun ist es fotografisch ein ziemlich großes Thema und in den ersten bald 40 Tagen habe ich bereits viel gelernt. Für diese Sektion wäre mir das zu viel Text und würde diesen Post sprengen. Daher heute an dieser Stelle nichts zu Gelerntes – außer dass ich schon viele Gedanken während des Fotografierens hatte.

Equipment

Im Dezember 2024 zog bei mir eine gebrauchte Filmkamera Minolta Dynax 5 ein. Der Erstfilm ist vor ein paar Tagen fertig geworden und auf dem Weg zum Fotolabor. Wenn die Fotoergebnisse passen, und mir damit sagen, dass die Kamera intakt ist, wird die Kamera ins Standardzubehör aufgenommen.

Im Januar bekam ich zwei analoge Point-and-Shoot Kameras geschenkt: Die Minolta 110 Zoom und die Traveler AF mini. Beide Kameras kenne ich nicht, habe mich natürlich trotzdem gefreut. Als ich in Berlin war, habe ich die Chance genutzt, den stationären Laden von Fotoimpext Berlin zu besuchen. Nach ein bisschen Beratung und Bedenkzeit habe ich mir dann zwei Schwarzweiß-Filme mitgenommen: Den ILFORD Delta 400 und den Fomapan 200.

Gehört und was ich mitgenommen habe

Reminder: Es ist nicht zu spät, um in ein Fotoprojekt einzusteigen!

Podcast Zwischen Blende und Zeit, Folge 340Q&A: Erste Schritte im 365-Tage-Projekt, Orientierung für Foto-Anfänger und Alternativen zu Instagram & Co.

Zwischendrin räumt Falk rigoros mit dem Anspruch an das Fotoprojekt 365 und dem Missverständnis von Lars auf. Ich war kurz irritiert von dem klaren „Nein, so nicht“, gleichzeitig legt Falk sehr gut dar, worum es im Projekt gehen soll und worum eben nicht.
Es gilt weiterhin: Wer noch ein Fotoprojekt sucht – einfach starten! Auch wenn die Hemmschwelle groß ist, jetzt noch einzusteigen … aber nochmal eine Sonnenumrundung warten? Das geht noch ein Weilchen…

Mehr Geschichte zum Foto!

Im Podcast ISO400 reden Flo und Arthur in Folge 165 darüber, im Podcast Fotografie Tut Gut 2.0 reden Falk und Michael in Folge 24 darüber und im Podcast What’s the Story geht es vorrangig darum: Die Geschichte hinter einem Foto. Auch ich habe es beim Post The ivy coat of the house gemerkt: Es macht Spaß und gibt dem Foto eine andere, zusätzliche Note.
Was ich damit sagen will: Ich habe auch Lust drauf!


Camera + lens: Sony alpha 99 + Minolta AF 50 mm f/1.7

I'm learning how to expose - Station 2: light meter

Station 1: Sunny 16

Station 1 on my way to learning how to expose is, in retrospect, understanding the Sunny 16 rule. This whole thing about exposure was never thought in stages and stations – I thought Sunny 16 and that's it. How I ended up here anyways:

After I learnt about the Sunny 16 rule, I worked with it for quite a while. But I became a bit lazier (or more willing to experiment, depending on the perspective). I photographed more according to my gut feeling and less with the rule itself, applying it not as clean as before.

However, the results and yield of the last few films with the more-or-less Sunny 16 rule/with my gut feeling were disillusioning and I was dissatisfied. My gut feeling was not yet ready and the wealth of experience was not great enough.

I was stuck and needed to change something. Therefore, ...

Station 2: Light meter

For other photographers, it is probably the most obvious choice, but I resisted for a while until the decision was made: I will use a light meter. Instead of estimating the light myself, I had it measured and got the result spit out. The device was quickly found: I got an app on my mobile phone. (Why? I didn't get along with the internal light meter on my camera).

And then?

How do I use the light meter?

I had heard a lot about how and on what to expose. There were all kinds of ways to do. Do I want to expose on the shadow or rather on the object? On box speed or +/-1? Many questions and the answers did hide from me. There was nothing left to me than: trial and error. Trying out the methods and see how much I like the results.

My first approach was to expose on the object at box speed. Then I got distracted by Madeira: the zone system according to Ansel Adams. I had heard about it often but never understood it. On holiday I had the time and motivation to watch various videos about it and at some point I actually understood it more or less. Subsequently, so I measured up to three spots - one bright, one dark spot and my subject - to decide what to set the settings to, eventually. And I think I did pretty well with this method. The first results can be found in my series about Madeira .

How is it going?

Since then I've been using the light meter app. But here, too, I became sloppy and don't do the measurements as clean as I did in the beginning on Madeira. But it works.

Overall, I'm quite slow when it comes to taking photos: take the measurement(s), decide, adjust, take the photo. And very important, as I take analogue photos: note down the settings used and also what was measured. For analyses if I ever want to do one.

My goal is to become a bit quicker. I don't know how to achieve that. Maybe it's a question of time and numbers of films I've shot, leading to wealth of experience and my gut feeling becoming more trustworthy.


Camera + lens: Minolta 9000 AF + Minolta AF 50 mm f/1.4
Film: AGFAPHOTO APX100
Development + scan: ON FILM LAB

Fotofail: Kein Ende wider Erwarten

Wie fängt man eine Fotofailgeschichte an?

Vielleicht am Anfang und damit, dass ich eine neue gebrauchte analoge Kamera gekauft hatte und diese vor dem Urlaub natürlich noch auf Herz und Niere testen wollte. Es waren noch knapp drei Wochen zum Urlaub. Mag zwar viel klingen, aber 36 Bilder zu schießen, die irgendwie auch ästhetisch ansprechend waren und nach mir aussehen und nicht nach „einfach mal Film verschießen, um den Film vollzukriegen“ aussehen, dauert schon etwas. Zumindest bei mir. Dann muss man noch die Entwicklungszeiten mit Versandzeit zum Labor mitrechnen. Da ist auf einmal gar nicht mehr sooo viel Zeit.

Die ersten Bilder machte ich von einer Freundin, die zu Besuch war. Auch der Dumplingabend wurde fotografisch festgehalten. Für weitere Fotos beschloss ich, in den Mainzer botanischen Garten zu gehen. A) weil ich dort noch nie war und B) weil botanische Gärten mit ihren floralen Motiven einfach schön sind. An dem Tag war bestes Spätsommer-/Frühherbstwetter, die Sonne schien breit und es hat so viel Spaß gemacht an dem Tag zu fotografieren.

Der Bildzähler näherte sich immer mehr der 36. Ich war stolz auf mich so viel fotografiert zu haben und ich mochte die Motive: Blumen in pink, weiß, rot, violett, interessante Pflanzen und ein Schmetterling. Der Tag neigte sich dem Ende, die Sonne bewegte sich gen Horizont.

Ich hatte die 38 erreicht. Das war für mich nicht ungewöhnlich, oft hatte ich bei manuellen Kameras über die 36 hinaus geschossen. Aber war ich da nicht gerade schon? Ich fotografierte weiter. Und konnte nochmal am Spannhebel ziehen und ein weiteres Foto machen. Und nochmal das gleiche Spiel: weiter ziehen, auslösen. Das konnte doch nicht sein?! Wieso bin ich seit 3 Bildern beim Zählerstand 38?

Langsam dämmerte es mir. Aber ich wollte es nicht wahrhaben. Stattdessen wünschte ich mir, dass ich nicht mehr weiterziehen konnte. Dass es ein Ende gibt und die Kamera mir sagen würde: Stop! Die Filmrolle ist alle, du hast den ganzen Film belichtet!

Das Gegenteil war der Fall: Ich konnte einfach weiter- und weiterziehen. Und musste der Wahrheit ins Gesicht sehen: Ich hatte kein einziges Bild gemacht. Nichts hatte ich fotografiert, all die Motive aus dem botanischen Garten und auch die Bilder meiner Freundinnen – nur eine Erinnerung in meinem Kopf. Nie werde ich davon ein Abbild bekommen. Denn der Film war komplett unbelichtet, kein Lichtstrahl hat es auf den Film geschafft.

Was war passiert?

Die Antwort ist so einfach und so ärgerlich: Ich hatte den Film nicht richtig eingelegt und eingespannt. Entsprechend wurde der Film die ganze Zeit nicht weitergezogen.

Ich musste das verifizieren und machte die Filmklappe auf. Und da lag der Film, ein bisschen lose, wie an dem Tag, an dem ich ihn vermeintlich eingespannt hatte.

Die Wut und der Frust ist mittlerweile verflogen, das Bedauern um die verlorenen Bilder ist noch ein wenig da, wie darüber schreibe.

Das Erste was ich zuhause tat, war ein YouTube Video, in dem erklärt wird wie man einen Film einlegt. Er zeigte Kontrollschritte, die ich seither alle brav befolge.

Und wenn sie es nicht nochmal vermasselt hat, dann fotografiert sie heute noch mit einem richtig eingelegten Film.

Epilog

Eine Woche später ging ich nochmal in den botanischen Garten. So kam es also zu den zwei Malen botanischer Garten innerhalb einer Woche (erzählt im gleichen Post wo auch der Dumplingabend erwähnt wird) und die hier gezeigten Fotos sind entsprechend vom zweiten Besuch. Was den ursprünglichen Test anging: Es hat zeitlich alles geklappt und die Kamera durfte mit auf die Reise.


Camera + lens: Minolta 9000 AF + Minolta AF 100mm Macro f/2.8
Film: Kodak Gold 200
Development + scan: ON FILM LAB