Fotokiosk: Umhängetasche

Umhängetasche im Spiel des spätnachmittaglichen Tageslichts.
Shoulder bag in the play of late afternoon daylight.
2022

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Der Fotokiosk ist ein Versuch, meine Werke zu zeigen, losgelöst vom Rahmen, in dem es erstellt wurde (falls es überhaupt relevant war) und für sich alleinstehend.

‚Fotokiosk‘ is an attempt to show my pieces of art, detached from the framework in which it was created (if it was relevant at all) and as stand alone.

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Kamera + Objektiv: Olympus XA2
Film: Agfaphoto APX 100 (wahrscheinlich; mein Film liegt noch beim Fotoladen für den Scan)
Filmentwicklung: selbstentwickelt (2022#1)
Scan: Charlie Engel Lab 2.0

Der Wunsch nach Vernetzung

Seit einiger Zeit denke ich übers Thema netzwerk(en) nach. Netzwerken als Bloggerin, netzwerken als Fotografie-Interessierte und Fotografin. Wenn ich übers netzwerk(en) spreche, meine ich eine Gemeinschaft zu haben, um sich auszutauschen und mit- und voneinander zu lernen. Weniger denke ich daran, möglichst viele Leute zu erreichen. Zu einem bestimmten Grad geht es um Sichtbarkeit: Wen gibt es noch in dieser Sphäre und was machen sie? Wer kennt wen und wo möchte ich genauer hinschauen? Und am Ende und idealerweise auch: Mit wem kann ich connecten und wo sind Synergien möglich?

Bisher hatte ich noch keine Gemeinschaft; vor einiger Zeit keimte der Wunsch in mir auf nicht mehr ganz so eigenbrötlerisch zu sein. Und frage mich nun, wie ich das organisch aufbauen und entwickeln kann?

FOTOGRAFIE

Status Quo. Seitdem ich fotografiere, mache ich das eigentlich alleine. In meinem sozialen Kreis gibt es niemanden, mit der/dem ich mich austausche: Über Ideen, Miss-/Erfolge, Fortschritte und Erkenntnisse und alles, was irgendwie mit Fotografie zutun hat. Ich höre Podcasts, lese Blogs und Bücher, folge einigen Insta-Accounts, bin da aber sehr passiv, sprich ich drücke den Like-Button, aber in den Dialog (via Kommentare o. ä.) trete ich nicht. Ich bin oder war in Online Foto-Netzwerken angemeldet (Netzwerk-Plattformen oder Foren), aber das wurde mir meistens zu viel und ich war überfordert.

BLOG

Beim Blog ist der Status Quo wie folgt: Bloggen ist als Hobby nicht ganz so häufig anzutreffen wie die Fotografie. Ich erinnere mich an Tage, wo Blogger:innen insofern in einem Netzwerk/Gemeinschaft waren, da sie sich gegenseitig lasen, unterstützten, auf Blogevents gingen und mit- und im positiven Sinne übereinander schrieben. Die Blogosphäre hat sich seit diesen Erinnerungen sehr verändert, aber Menschen, die Bloggen als Hobby betreiben, gibt es weiterhin. Es ist also nicht so, dass es dort keine Möglichkeit gibt, sich persönlich kennenzulernen (im Sinne der Wiedererkennung/man hat schon mehrmals voneinander gelesen). Dennoch, in diesem Sinne kenne ich genau eine Person.

Ursache und Lösung

Wie beim Fotografie Status Quo angerissen, sehe ich insgesamt meine Passivität als (mit)verantwortlich. Bei der Fotografie kenne ich in meinem sozialen Kreis einige Menschen, die die analoge Fotografie gelebt haben, aber ich bin nie auf sie zugegangen, um darüber zu reden. Bei der Blogosphäre weiß ich nicht, inwiefern mein Blog-Themenspektrum ein Hindernis darstellt. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch hier mein passives Konsumieren (ich lese, aber kommentiere selten) mitreinspielt. Das Ziel wäre Menschen so weit kennenzulernen, dass ich Gelegenheiten, mit diesen Menschen einen Tee zu trinken, vorfreudig wahrnehmen würde.

Ich habe keine realistische ad hoc Lösung. Letzten Endes geht es darum auf andere zuzugehen, in welcher Form auch immer. Das fällt mir bisher schwer: Es war bisher keine Priorität und es hat mir ausgereicht, mit mir selbst zu sein; ich habe keine Energie und Zeit in Beziehungsarbeit gesteckt (und Beziehungsarbeit ist immer noch eine Form von Arbeit); auch Unwissen wie ich Menschen in der gleichen Sphäre überhaupt finde heutzutage und Unsicherheit darüber, wie ich sie auf eine authentische Art und Weise kennenlerne.

Darüber zu schreiben und entsprechend mir die Zeit zu nehmen, mich diesem Thema anzunähern, hat schon sehr geholfen. Ich sehe Möglichkeiten und weiß, was ich als nächstes machen werde. Ich fühle mich nun weniger lost.

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Ein neues Schlagwort: selbstentwickelt

Sehr stolz und freudig darf ich ein neues Schlagwort auf dem Blog einführen: selbstentwickelt.

Schon lange warten sie darauf, gezeigt zu werden, denn 2022 habe ich es gewagt: Statt den vollen Film beim Fotoladen des Vertrauens abzugeben, habe ich mir die notwendigen Filmchemikalien besorgt und mich dann im komplett abgedunkelten Badezimmer versteckt und das Experiment durchgezogen. Ein bisschen Wasser hier, ein bisschen Entwickler da, *piffpaffpuff* war der erste Film selbstentwickelt!

Die Ergebnisse teile ich sehr gerne auf dem Blog. Anders als beim Sunny 16-Projekt wird es eine „offene Galerie“: Mal ein, mal mehrere Fotos gleichzeitig und zeitlich ganz unabhängig voneinander (im Gegensatz zu den Sunny 16-Fotosets). Natürlich werde ich irgendwann auch das WIE dokumentieren, nur nicht jetzt. Zurzeit bin ich recht faul zu erzählen, daher vertage ich den Beitrag mit mehr Hintergrundinfos.

Insgesamt habe ich 2022 zwei Filme selbstentwickelt und die Ausbeute liegt bei ca. 60 Fotos (für einen 35 mm-Film werden 36 Bilder gerechnet). Ich freue mich, euch peu à peu zu zeigen, welche Szenen des Lebens mich so begleitet haben – hihi.

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Katzen ziehen immer, oder? Das erste Foto, der Auftakt, dem wohnt natürlich ein besonderer Zauber inne. Zuerst hatte ich ein anderes Foto im Auge gehabt, aber ich konnte mich nicht durchringen, es schon jetzt zu zeigen. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Die Katze mag skeptisch gucken – aber innerlich ist sie bestimmt genauso gespannt wie ich, wie es mit der offenen Galerie weitergehen wird.

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Hard facts

Kamera + Objektiv: Olympus XA2
Film: ich glaube, es war der Agfaphoto APX 100 (mein Film liegt noch beim Fotoladen für den Scan)
Filmentwicklung: selbstentwickelt (2022#1)
Scan: Charlie Engel Lab 2.0

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