Januar 2023 / Spät dran.

Obwohl ich gerne dokumentiere und zuletzt auch meinen Dokumentationsneid geäußert habe, bin ich selbst nie darauf gekommen: Einen eigenen Rückblick zu schreiben. Es bleibt mir schleierhaft, wieso diese Idee mir bisher nie kam. Aber: Hier ist sie also, die Idee einen Rückblick, der sich an den Monaten orientiert, zu schreiben. Ich weiß, für den Januar bin ich auch zu spät. Es scheint, das ist das Motto dieses Monatsrückblickes zu sein. Spät dran.

Seit einigen Jahren habe ich ganz wenig Lust auf den Januar (und Februar), der mir nach dem leuchtenden Dezember besonders trist vorkommt. Die großen Ereignisse sind vorbei und auf einmal sitze ich im neuen Jahr und weiß gar nicht genau wohin mit mir während fünfdrillionen Challenges um mein besseres Ich buhlen. Anderen hilft es, aber mir ist  es irgendwie doch zu viel. Ist auch okay.

Wider Erwarten war es ein guter Januar. Tatsächlich habe ich mich an das gehalten, was ich im ersten Post gehalten habe. Nicht weil ich es gepostet hatte, sondern weil es meine echte Einstellung war: Keine Erwartungen haben, ergo keine Vorsätze. Aber Wünsche. Wünsche wie: Mich mehr bewegen, weil ich einen Schreibtischjob habe, der meinen Körper ansonsten verkümmern lässt; mich an der frischen Luft aufhalten und Tageslicht abbekommen. Das sind die Dinge, die mich im ersten Monat des Jahres begleitet haben. Auf die ich mich gefreut habe, ohne Zwang und Verbissenheit, sondern aus Überzeugung, dass es mir gut tut und ich mir selbst die Zeit nehmen will. Und auch durch realistische Zeiteinheiten, also wirkloch realistische Zeiteinheiten als Minimalziel. Wir reden hier von irgendwas zwischen 5 und 15 min pro Tag, damit ich es täglich machen kann, weil ich weiß, dass ich es auf täglicher Basis brauche.

Mit dem Ende des ersten Monats kam eine echte Lust auf dem Blog aktiver zu werden auf, die Ideen fühlten sich zum Greifen nahe an und ich kam so richtig an im Jahr 2023. Wieder also. Spät dran.

Der Blog ist immer da im Hintergrund. Er dümpelt(e) teilweise so vor sich hin, aber aufgeben war bisher noch keine Option. Was wirklich kommen wird, ist ungewiss, aber in den letzten Wochen poppten bei mir einige Themen gehäuft auf. Themen, bei denen zwei Faktoren zusammenkommen

a) Ich habe großes persönliches Interesse daran mich mit dem Thema zu beschäftigen und

b) Das Thema und wie ich mich da herantaste und was ich so auf dem Weg mitnehme, möchte ich mit Anderen teilen.

Es sind keine neuen Themen, aber ich verstehe es als Betonung dessen, was sich so abgezeichnet hat:

  • Fotografie: Das Thema und die Kategorie Irgendwas mit Fotografie ist schön groß und vage gefasst und lässt mir viel Raum (ich bin immer noch stolz auf diese Namensidee). Wobei ich eigentlich hier schon einige Themen habe, die ich dieses Jahr tiefer bearbeiten will. Einige Fotogenres wie Portraitfotografie und Flatlay & Stillleben, aber auch mehr mein Equipment nutzen und schauen, was geht (oder auch nicht). Ich möchte mir selbst erst mal einen Überblick verschaffen, aber ich hatte zuletzt einer Freundin gesagt, dass 2023 mein Fotojahr wird. Ich hab richtig doll Lust drauf!
  • Mehr Kleidung reparieren und dann davon erzählen. Überhaupt besteht der Wunsch die Reparaturkultur sichtbar(er) zu machen, auch für mich selbst, weil es da so viel zu entdecken gibt und es so coole Ideen und Menschen gibt, die aktiv sind. Ganz nebenbei wird bestimmt auch bisschen anderes gehandarbeitet wie etwa stricken.
  • Und nebenbei Blabla, also Gedanken, die ich so habe, wenn ich durch den Tag gehe. Aber dieser Bereich wirklich nur so nebenbei. Weil ganz groß auf die Fahne will ich mir das nicht schreiben.

Also ich fühl’s voll. Deshalb verschwinde ich mal in irgendeiner Art der Planung. Ciao kakao.

(PS: Der Post fühlt sich weniger wie ein Rückblick als ein Ausblick an.)

 

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Dokumentationsneid

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Frühling/Spring 2021

Wünscht mensch sich 2,5 Wochen nach Silvester noch Neujahr? Falls ja, dann habe ich es soeben getan. Falls nicht, dann habe ich nie einen Neujahrsgruß ausgesprochen.

Ich bin ja ein großer Fan davon, Dinge zu dokumentieren. Aber ich bin eher so lala, mein Leben selbst zu dokumentieren. Daher bin ich immer auch etwas neidisch, wenn Menschen zum Jahresende/-anfang einen Rückblick machen können. Was haben sie gesehen, gelesen, geschmeckt, gerochen, getan, gespürt?

Ich nehme mir nichts vor, auch wenn ich mir vieles wünsche.

Nur ein kleines Hallo in das Netz wollte ich mal wieder tippen und damit sagen, dass es maipenquynh noch gibt!

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Sunny 16 #2 | Abschluss

Es ist schon ein Monat her, dass das letzte Set meiner zweiten Sunny 16-Fotoreihe auf dem Blog erschienen ist (hier findest du eine Übersicht aller Sunny 16-Beiträge). Die Posts hatte ich mehr oder weniger in einem Rutsch vorbereitet und vorgeplant, das war ganz angenehm für mich. Und vielleicht war es auch nicht ganz schlecht für das was jetzt kommen soll, denn dadurch konnte ich nochmal gut Abstand gewinnen und mich selbst nochmal durch meine Bilder klicken:

Ein ordentlicher Abschluss dieser Reihe. Was nehme ich mit? Wie geht es weiter?

Der genutzte Film in unscharf. / Film which was used and not in focus.

Motive

Ich bin wirklich stolz auf mich, was so rauskam. Nicht alle Bilder gefallen mir, aber mir gefallen einige Bilder ganz gut und das ist viel wert, wie ich finde. Es ist nüchtern betrachtet eigentlich nicht überraschend und mehr als in Ordnung, wenn mir nicht alle Bilder gefallen.

Besonders viel Spaß machten mir definitiv die Popcorn-Körner (Set 6) (oder wie ist der korrekte deutsche Plural von Popcorn – Popcörner? xD). Wahrscheinlich auch, weil ich was vorhatte und ein inneres Bild vor Augen hatte und dementsprechend versuchte, das Bild zu (er)schaffen. Weil ich da so vieles selbst einstellen kann – Setting, welches Popcorn mein Model sein sollte – fühlte ich mich bei diesen Bildern am nächsten als Erschafferin, als Künstlerin. Was aber gar nicht heißen will und soll, dass ich bei den anderen Bildern es weniger bin. Bloß fühlte ich es nicht so sehr. Bei den anderen Bildern fühlte ich mich mehr als Beobachterin.

Von den Motiven her fällt mir auf, dass ich gerne die Natur sehe und fotografiere. Gerade erkenne ich noch keinen roten Faden, außer dass mich die Natur an manchen Tagen besonders reizt. Vielleicht weil sie halt so oder so da ist, vielleicht aber auch, weil sie tatsächlich einfach bewundernswert ist.

Ziel erreicht?

Mein Ziel mit der Sunny 16-Reihe war es, die Sunny 16-Regel auszuprobieren und kennenzulernen. Zu sehen, ob wir beide kompatibel sind. Mein Ziel habe ich erreicht:

Ich habe es ausprobiert und ich finde, wir sind zumindest nicht unkompatibel.

An vielen Tagen wirkt es noch sehr technisch und berechnend. Ich stehe erst mal nur da, schätze das Licht ab, stelle alles auf die Ausgangsstellungen ein, um dann entsprechend der Lichtverhältnisse einzustellen und überlege dann vielleicht noch kurz, ob ich noch etwas an der Blende oder an der Verschlusszeit schrauben will. Ich frage mich, ob irgendwas das Intuitive kommt?

Aber das manuelle Fotografieren funktioniert. Und die wunderbare Konsequenz daraus ist: Ich fotografiere nun im manuellen Modus. Selbstsicher, aber auch bereit zu scheitern und dadurch zu lernen (weh tut es trotzdem, so ist es nicht).

Es wird keine offizielle dritte Reihe zur Sunny 16-Regel geben – das meine ich zumindest jetzt. Denn wenn es nach mir geht, wird alles was jetzt kommen wird, eine nicht zählbare Fortsetzung sein. Kein Experiment sein, sondern eine gelebte Methode meiner Fotografie. Und daher wird sie dann gewissermaßen der Standard. Außer ich habe eine Kompaktkamera benutzt, dann funktioniert das mit der Sunny 16-Regel nicht so, weil dort die Einstellmöglichkeiten sehr sehr begrenzt sind, sodass ein manuelles Fotografieren kaum möglich ist.

Wenn ich nun also zurückblicke, werde ich ein wenig emotional zu sehen, wie ich ausprobiert und gelernt habe. Daran zu denken, wie komisch es für mich war ins Blaue zu fotografieren und jetzt hier zu sein und zu wissen, dass es funktioniert. Insgesamt also: Sehr schön!

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