Der Wunsch nach Vernetzung

Seit einiger Zeit denke ich übers Thema netzwerk(en) nach. Netzwerken als Bloggerin, netzwerken als Fotografie-Interessierte und Fotografin. Wenn ich übers netzwerk(en) spreche, meine ich eine Gemeinschaft zu haben, um sich auszutauschen und mit- und voneinander zu lernen. Weniger denke ich daran, möglichst viele Leute zu erreichen. Zu einem bestimmten Grad geht es um Sichtbarkeit: Wen gibt es noch in dieser Sphäre und was machen sie? Wer kennt wen und wo möchte ich genauer hinschauen? Und am Ende und idealerweise auch: Mit wem kann ich connecten und wo sind Synergien möglich?

Bisher hatte ich noch keine Gemeinschaft; vor einiger Zeit keimte der Wunsch in mir auf nicht mehr ganz so eigenbrötlerisch zu sein. Und frage mich nun, wie ich das organisch aufbauen und entwickeln kann?

FOTOGRAFIE

Status Quo. Seitdem ich fotografiere, mache ich das eigentlich alleine. In meinem sozialen Kreis gibt es niemanden, mit der/dem ich mich austausche: Über Ideen, Miss-/Erfolge, Fortschritte und Erkenntnisse und alles, was irgendwie mit Fotografie zutun hat. Ich höre Podcasts, lese Blogs und Bücher, folge einigen Insta-Accounts, bin da aber sehr passiv, sprich ich drücke den Like-Button, aber in den Dialog (via Kommentare o. ä.) trete ich nicht. Ich bin oder war in Online Foto-Netzwerken angemeldet (Netzwerk-Plattformen oder Foren), aber das wurde mir meistens zu viel und ich war überfordert.

BLOG

Beim Blog ist der Status Quo wie folgt: Bloggen ist als Hobby nicht ganz so häufig anzutreffen wie die Fotografie. Ich erinnere mich an Tage, wo Blogger:innen insofern in einem Netzwerk/Gemeinschaft waren, da sie sich gegenseitig lasen, unterstützten, auf Blogevents gingen und mit- und im positiven Sinne übereinander schrieben. Die Blogosphäre hat sich seit diesen Erinnerungen sehr verändert, aber Menschen, die Bloggen als Hobby betreiben, gibt es weiterhin. Es ist also nicht so, dass es dort keine Möglichkeit gibt, sich persönlich kennenzulernen (im Sinne der Wiedererkennung/man hat schon mehrmals voneinander gelesen). Dennoch, in diesem Sinne kenne ich genau eine Person.

Ursache und Lösung

Wie beim Fotografie Status Quo angerissen, sehe ich insgesamt meine Passivität als (mit)verantwortlich. Bei der Fotografie kenne ich in meinem sozialen Kreis einige Menschen, die die analoge Fotografie gelebt haben, aber ich bin nie auf sie zugegangen, um darüber zu reden. Bei der Blogosphäre weiß ich nicht, inwiefern mein Blog-Themenspektrum ein Hindernis darstellt. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch hier mein passives Konsumieren (ich lese, aber kommentiere selten) mitreinspielt. Das Ziel wäre Menschen so weit kennenzulernen, dass ich Gelegenheiten, mit diesen Menschen einen Tee zu trinken, vorfreudig wahrnehmen würde.

Ich habe keine realistische ad hoc Lösung. Letzten Endes geht es darum auf andere zuzugehen, in welcher Form auch immer. Das fällt mir bisher schwer: Es war bisher keine Priorität und es hat mir ausgereicht, mit mir selbst zu sein; ich habe keine Energie und Zeit in Beziehungsarbeit gesteckt (und Beziehungsarbeit ist immer noch eine Form von Arbeit); auch Unwissen wie ich Menschen in der gleichen Sphäre überhaupt finde heutzutage und Unsicherheit darüber, wie ich sie auf eine authentische Art und Weise kennenlerne.

Darüber zu schreiben und entsprechend mir die Zeit zu nehmen, mich diesem Thema anzunähern, hat schon sehr geholfen. Ich sehe Möglichkeiten und weiß, was ich als nächstes machen werde. Ich fühle mich nun weniger lost.

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Ein neues Schlagwort: selbstentwickelt

Sehr stolz und freudig darf ich ein neues Schlagwort auf dem Blog einführen: selbstentwickelt.

Schon lange warten sie darauf, gezeigt zu werden, denn 2022 habe ich es gewagt: Statt den vollen Film beim Fotoladen des Vertrauens abzugeben, habe ich mir die notwendigen Filmchemikalien besorgt und mich dann im komplett abgedunkelten Badezimmer versteckt und das Experiment durchgezogen. Ein bisschen Wasser hier, ein bisschen Entwickler da, *piffpaffpuff* war der erste Film selbstentwickelt!

Die Ergebnisse teile ich sehr gerne auf dem Blog. Anders als beim Sunny 16-Projekt wird es eine „offene Galerie“: Mal ein, mal mehrere Fotos gleichzeitig und zeitlich ganz unabhängig voneinander (im Gegensatz zu den Sunny 16-Fotosets). Natürlich werde ich irgendwann auch das WIE dokumentieren, nur nicht jetzt. Zurzeit bin ich recht faul zu erzählen, daher vertage ich den Beitrag mit mehr Hintergrundinfos.

Insgesamt habe ich 2022 zwei Filme selbstentwickelt und die Ausbeute liegt bei ca. 60 Fotos (für einen 35 mm-Film werden 36 Bilder gerechnet). Ich freue mich, euch peu à peu zu zeigen, welche Szenen des Lebens mich so begleitet haben – hihi.

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Katzen ziehen immer, oder? Das erste Foto, der Auftakt, dem wohnt natürlich ein besonderer Zauber inne. Zuerst hatte ich ein anderes Foto im Auge gehabt, aber ich konnte mich nicht durchringen, es schon jetzt zu zeigen. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Die Katze mag skeptisch gucken – aber innerlich ist sie bestimmt genauso gespannt wie ich, wie es mit der offenen Galerie weitergehen wird.

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Hard facts

Kamera + Objektiv: Olympus XA2
Film: ich glaube, es war der Agfaphoto APX 100 (mein Film liegt noch beim Fotoladen für den Scan)
Filmentwicklung: selbstentwickelt (2022#1)
Scan: Charlie Engel Lab 2.0

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Stopfen, (m)ein Einstieg

Ich erinnere mich, wie schwer es für mich anfangs war, mehr Informationen zum Thema „Stopfen“ zu finden als ich mich endlich dazu entschieden hatte mich damit zu beschäftigen. Es hat sich seitdem sehr viel getan und es haben sich neben gefundenen Ressourcen auch viele Gedanken zusammengetan zum Thema Stopfen – im engeren und weiteren Sinne. Ich möchte den Blog als Gelegenheit und Möglichkeit nutzen, diese Gedanken zu offenbaren 🙂

Mir entgegnete jemand, als ich ihm vom Stopfen als Interesse erzählte:

„So reparieren, dass da kein Hubbel ist und man es nicht spürt?!“

Das war jetzt sehr frei zitiert, aber das ist meiner Meinung gerade das Schöne am Stopfen: Ich repariere ein Loch (Loch = da fehlt Stoff), aber statt das Loch zusammenzunehmen und zuzunähen, wird neues Gewebe erschaffen. Bitte waaaaaas?!?! 😀

Eine Person, die dir sehr schön zeigt wie das funktioniert, ist Sarah vom YouTube-Kanal (und gleichnamigem Instagram-Kanal) Ein Koffer voll Wolle. Besonders gerne mag ich ihre Videos zur Stopftechnik Maschenstich. Damals habe ich jedoch mit dem Webstopfen angefangen und denke, dass diese Technik universeller ist, daher verlinke ich dir ihr Video zu ebendieser Stopftechnik genau hier. Ich empfehle einfach mal reinzuschauen (es sind 13 min) und sich davon mitnehmen zu lassen, wie ein Loch „einfach so“ verschwindet. Einfach so ist es nicht, aber nichtsdestotrotz ist es schon simpel. Und so faszinierend!

Mein erster Stopfen-Post zeigt auch das Webstopfen als Technik.

Überhaupt geht es mir zum Thema Stopfen auf dem Blog mehr darum, das Netzwerk aufzuzeigen und weniger/gar nicht geht es mir darum selbst Tutorials zu erstellen. Wie erwähnt habe ich mittlerweile doch ein paar Ressourcen gefunden, die ich auch sehr empfehlenswert finde. Einerseits wird es darum gehen, diese sichtbar(er) zu machen –  vielleicht entwickelt sich daraus eine kleine Linkliste. Andererseits hoffe ich auch, dass ich durch das Beschäftigen mit diesem Thema für den Blog und der Vorbereitung der einzelnen Posts das Netzwerk auch für mich selbst erweitere und mehr eintauchen werde. Dazwischen gibt es dann noch ein paar Gedanken auf der Metaebene (Zeit?) und schweife bestimmt auch zu anderen verwandten Themen ab (reparieren im Allgemeinen).

Ein bisschen mehr Hintergrundblabla von mir wird es an späterer Stelle geben, ich wollte heute eher einen zackigen Einstieg machen. War ich erfolgreich? 😛