Wie viele Plätzchensorten dürfen’s sein?

Für mich bedeutet Adventszeit: viele wärmende Lichter in der Dunkelheit, ein Adventskalender und selbstgebackene Plätzchen.

Dieses Jahr habe ich mich vergleichsweise früh an die Plätzchen gemacht. Schon am Wochenende vor dem 1. Advent habe ich angefangen. Falls jemand mich dafür tadeln möchte, zu meiner Verteidigung: Erstens bin ich ohne traditionelle Weihnachten und der deutschen Adventszeit zuhause aufgewachsen und weiß nicht, wann man mit dem Plätzchenbacken anfängt; und zweitens habe ich mir das Ziel gesetzt, 10 verschiedene Plätzchensorten zu backen. Inspiriert wurde ich von wahren Begebenheiten: schönen Plätzchendosen mit 10 verschiedenen Plätzchensorten. Um das irgendwie zu schaffen, musste ich früh anfangen.

Was die Anzahl der Plätzchensorten angeht, mag ich etwas neben der Wahrheit liegen. Die Wahrheit liegt eher so bei 5 bis 6 Sorten.

Letztens ging eine Kollegin im Büro mit ihrer Dose rum und bat Plätzchen an. Ihre Dose hatte nicht 10 Sorten. Aber das lag nur daran, dass das die Restedose war. Die Familienmitglieder haben wohl tatsächlich 10 Sorten in ihrer Dose gehabt (also doch ziemlich real!). Ich musste sofort wissen, wie ihre Oma das geschafft hat. Wie macht man sowas? Die Kollegin erklärte, dass die Enkelkinder hier und da mitgeholfen haben. Aber ist das des Rätsels Lösung?

Es ist ja so: Die sind ja alle auf einmal da, also kann es schon mal nicht sein, dass man Wochenende für Wochenende backt – so wie ich es versucht habe. Hat ohnehin nicht funktioniert, weil durch die Woche schon eine Hälfte weggefuttert ist. Andere Kolleg:innen schlugen vor, dass das eine Wochenendbeschäftigung ist. Eine gute Vorbereitung ist natürlich auch wichtig (genug Zutaten – wie viel Mehl und Butter das sind…; genug Dosen).

Mich reizt schon die Vorstellung, an einem Wochenende so viele Plätzchen zu backen, dass man eine Auswahl hat, wenn man in die Dose reinschaut. Vier Sorten habe ich dieses Jahr insgesamt geschafft, aber wie oben angeschnitten, war die Hälfte der ersten Fuhre nach paar Tagen bereits weg. Das ist also mein ganz persönliches Adventsziel. Aber nicht mehr dieses Jahr.

Wie du siehst, bin ich auf den Spuren der deutschen Plätzchenkultur. Und ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin. Schließlich lege ich großen Wert darauf, dass Plätzchen genauso genannt werden und nicht einfach Kekse.

Was ich dieses Jahr gelernt habe: Plätzchendosen, ganz wichtig. Ohne Plätzchendosen ist der halbe Zauber von Plätzchen weg. Und dafür kann man mich nun wirklich tadeln: Meine Plätzchen habe ich in Tupperboxen gepackt. Vielleicht gut fürs Frischhalten, lässt aber wirklich keine Stimmung aufkommen. Dieses Gefühl, zur Plätzchendose zu huschen, den Deckel vorsichtig anzuheben oder energetisch aufzureißen, und sich das Lieblingsplätzchen rauszuholen – da schmeckt’s besonders gut.


Foto von Paulina Kaminska auf Unsplash

Bibliotheken und Büchereien feiern

Mir war lange nicht wirklich bewusst, dass ich ein Herz für Bibliotheken habe. Sie waren halt da, ich bin da hingegangen. Nicht mehr und nicht weniger. Meinte ich. Dass ich heute ein bisschen vernarrt bin in Bibliotheken und Büchereien und darüber bloggen will – ich hätte es nicht gedacht.

Umso amüsanter ist es im Rückblick und im Fotoarchiv zu sehen, dass sich dieses Interesse schon viel früher bemerkbar gemacht hat. Bloß habe ich es nicht gesehen.

Mittlerweile sieht das ganz anders aus. Ich nehme Bibliotheken und Büchereien sehr bewusst wahr. In einem Ort sind Büchereien für mich eine Sehenswürdigkeit (genauso wie Buchhandlungen, aber das ist ein anderes Thema). Entsprechend suche ich nach Büchereien und statte dieser einen Besuch ab. Oder wenn ich zufälligerweise an einer vorbeilaufe, dann schaue ich kurz rein. Dann gucke ich mich bewusst um, wie die Bücherei aufgebaut ist, probiere Sitzmöglichkeiten aus und mache manchmal Fotos.

Mit ein bisschen Text und Fotos möchte ich also Bibliotheken und Büchereien ein bisschen feiern. Wohin die Reise führt? Ich weiß es nicht. Aber es kann nur gut werden, oder?

Passenderweise habe ich diesen Text in einer Bücherei geschrieben. Schon schön.

Rheingau und Rheinhessen: Weinleben

Ich will den Alkoholkonsum nicht verharmlosen. Aber wenn ich über die Region sprechen will, in der ich nun lebe, so komme ich nicht um den Wein herum und was dazu gehört. Langsam aber sicher nehme ich das Wissen und Informationen rund um die Lebensart in dieser Region auf. Nachfolgend kommen persönliche Eindrücke und alles ohne Gewähr; und bitte um Verständnis und Korrektur, sofern notwendig.

~

So langsam verstehe ich die Regionen (Plural!) hier und wie sie heißen. Ich lernte, dass Mainz in Rheinhessen liegt. Das ist sehr irreführend, da Mainz auch in Rheinland-Pfalz liegt. In direkter Nachbarschaft liegt der Rheingau, das ist dann tatsächlich in Hessen. Da mir das bloße Erwähnen selten was bringt, ist hier eine Karte von deutschen Weinanbaugebieten auf Wikipedia: Karte. Dort sind Rheinhessen und der Rheingau eingezeichnet. Ich finde Karten sehr hilfreich, daher empfehle ich kurz reinzuschauen.

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, gibt es überall Weinfeste. Und wenn ich überall sage, dann übertreibe ich nicht. Jedes Wochenende findet irgendwo eines statt. Es gibt so viele Weingüter hier!

Ohne ein geografische Zuordnung machen zu können, was wohin gehört oder woher kommt – wichtig zum Wein oder Traubensaft: Der Spundekäs. Der Spundekäs ist eine Frischkäsezubereitung und den essen wir am liebsten mit den krossen Salzbrezeln. Durchaus zu Hause, aber wenn’s mal außerhalb der vier Wände sein darf, dann auf einer Bierbank in einer Straußenwirtschaft im warmen Sonnenlicht. Hat schon seinen eigenen Charme.

Ein paar Fotos von besuchten Weinevents habe ich mitgebracht. Ein kleiner Einblick in mein Weinleben im Rheingau und Rheinhessen.

Straußenwirtschaft ist etwas aufgeräumt, da es kurz zuvor geregnet hatte

Wikipedia ist toll: Der Artikel zum Spundekäs sagt, dass er aus dem nördlichen Rheinhessen kommt. „Straußenwirtschaft“ ist wohl ein Begriff in Rheinhessen, aber im Rheingau hab ich das auch schon gesehen.


Foto 1+2
Kamera + Objektiv: Minolta Dynax 7000i + Minolta AF 50 mm f/1.4
Film: ILFORD FP4 PLUS
Filmentwicklung + Scan: ON FILM LAB

Foto 3
Kamera + Objektiv: Olympus XA2
Film: Kodak Gold 200
Filmentwicklung + Scan: ON FILM LAB