Scanner-Dasein und Blog-Fahrplan

Zuletzt habe ich mich gefragt, ob ich einen Redaktionsplan machen soll (Wann poste ich was?). Mittlerweile habe ich mich dazu entschieden, dass ich gerne einen sehr sehr groben Redaktionsplan haben will und wie er aussehen wird. Und eine Erkenntnis über mich hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich ganz zufrieden mit dem vorläufigen Redaktionsplan bin.

(M)Eine Erkenntnis: Ich bin ein Scanner

Durch einen Podcast [1] bin ich auf ein Konzept gestoßen, das Menschen in Scanner- und Taucher-Persönlichkeiten einordnet. Dabei sind Taucher solche Menschen, die einer oder mehreren Interessen in einer krassen Tiefe nachgehen und dadurch gewissermaßen zu Expert:innen werden. Diese Themen sind ihre Leidenschaften und einige machen das dann auch zu ihrem Beruf.

Auf der anderen Seite stehen Scanner, die nicht so tief tauchen. Stattdessen erfreuen sie sich immer wieder an neuen oder verschiedenen Themen und gehen so tief rein wie sie es für interessant halten. Sie scannen eher die Themen ab und berühren dadurch sehr viele Themen.

In der Podcast-Folge wird auch dargestellt, wie diese beiden Typen in der Gesellschaft oft gesehen werden: Taucher-Persönlichkeiten als Menschen, die ihrer Berufung nachgehen und sich sehr tief in die Materie einarbeiten. Und Scanner-Persönlichkeiten, die begeisterungsfähig sind, Themen aber nicht so lang bearbeiten und durchaus sprunghaft wirken.
Meiner Meinung nach gibt es ein gewisses Gefälle wie diese zwei Typen wahrgenommen und bewertet werden: Taucher als Menschen, die wissen, wohin sie wollen und die man dadurch mehr schätzt als Scanner, die irgendwie vieles wollen und dadurch lost wirken und daher nicht ganz so ernst genommen werden.

Ich bin eine Scanner-Persönlichkeit. Das war mir schon vorher bewusst, aber ich hatte keinen Begriff dafür und wusste nicht, dass irgendjemand sich schon mehr Gedanken darüber gemacht hat (wobei mich das nicht so sehr überraschen sollte). Durch diese Podcast-Folge habe ich gemerkt, dass das Scanner-Dasein nicht so ungewöhnlich ist und es mehr Menschen so geht. Und das erleichterte mich irgendwie schon. Mindestens genauso wichtig: Die Scanner haben Qualitäten, die ebenfalls sehr schätzenswert sind und daher in anderen Situationen brillieren. Die obig beschriebene Bewertung ist daher nichtig, man kann die Typen nicht wirklich gegeneinander aufwiegen und kein Typ ist per se besser als der andere.

Und mit diesem Wissen möchte ich meine scannende Art in der Zukunft ein bisschen mehr frönen:

Ich bin ein Scanner! Und das ist toll 😀

Was hat mein Scanner-Dasein mit dem Blog-Fahrplan zutun?

Zuerst habe ich entschieden, dass ich einen groben Fahrplan haben will, wo ich einen Monat drittele und jedem Drittel ein (sehr) grobes Oberthema zuteile. Das hab ich mir beim Blog Miss Booleana abgeschaut.

Jetzt ging es daran zu überlegen, welches Thema die Ehre bekommt zu einem Oberthema zu werden. Und wenn du jetzt bedenkst, dass ich als Scanner sehr viele Interessen habe, dann wirst du auch verstehen, dass so eine Entscheidung nicht gerade einfach ist. Denn: Ich will mich eigentlich nicht nur auf drei Themen beschränken wollen, aber ich sollte es tun, da ich sonst nie zu Potte komme.

Nachdem ich mir meiner Scanner-Persönlichkeit bewusst war, kam mir die Idee: Ich mache mein Scanner-Dasein einfach zum Oberthema! Wo auch immer mein Fokus in dem Monat oder Moment war, wird verbloggt. Es wird ganz sicher chaotisch, weil mein Fokus auf einem Interessensgebiet ziemlich schnell springen und das Thema von heute morgen schon wieder uninteressant sein kann. Aber trotzdem freue ich mich total darauf für den Blog „mit System“ zwischen den Interessensgebieten springen zu dürfen!

Die anderen zwei Themen stehen auch schon fest: Irgendwas mit Fotos. Und: lautgedacht – Irgendeiner meiner Gedanken, aufgeschrieben.

Für März habe ich folgende Reihenfolge aufgestellt:

  • erstes März-Drittel: lautgedacht
  • zweites März-Drittel: Irgendwas mit Fotos
  • drittes März-Drittel: Scanner-Fokus

Und sollte mich zwischendrin mal die Schreib- und Bloggen-Lust packen, dann werde ich der natürlich gerne nachkommen. Diese drei Oberthemen sind vor allem als Eckpfeiler für die Momente gedacht, in denen ich zwar Lust auf bloggen habe, aber nicht weiß, was ich machen soll.

Ich bin sehr gespannt, wie gut dieser grober Plan funktionieren wird!

Falls du die Folge über Scanner hören willst, hab ich sie dir hier verlinkt:
[1] Podcast: Rastlos – Dein Podcast für Entschleunigung und mehr Selbstvertrauen, Folge 064 „Druck ‚die wahre Berufung‘ zu finden“ von und mit Nathalie Mauckner

Bildquelle: Foto von Karolina Grabowska von Pexels, von mir bearbeitet

Gedanken einer Neu-Bloggerin

Es fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, dass ich meine Gedanken auf dem Blog losgeworden bin. Dabei waren das in Realität nur einige Wochen. Aber verglichen zu den letzten Monaten des Jahres 2020, wo ich mich jede Woche, wahrscheinlich jeden Tag, gedanklich mit dem Blog beschäftigt habe, befanden sich seit Januar 2021 nur gähnende Leere und Desinteresse in mir, wenn ich an den Blog dachte.
Vielleicht war es das Tief nach Neujahr, das sich bis jetzt gezogen hat. Aber langsam spüre ich wieder, wie ich mich mehr um den Blog kümmern möchte! *yippie*
Ich war übrigens ein wenig überrascht, wie schnell ich dem ersten Motivations- bzw. Blogtief begegnet bin. Ich dachte, das kommt erst, wenn ich schon eine ganze Weile (= mehrere Jahre) gebloggt und schon richtig viel abgeliefert hätte, sodass ich leergeschrieben wäre. Aber jo, dann habe ich soeben mein erstes Blogtief hinter mich gebracht. Was absolut okay ist.
Ich glaube, so eine Situation könnte sehr unangenehm sein – wenn die Lust auf eine Tätigkeit, die einem eigentlich Spaß macht, einfach nicht (mehr) da ist. Ich finde, dass ich die Situation ganz gut verkraftet habe und bin davon überzeugt, dass das so war, weil ich meine Ansprüche an mich als Bloggerin in der Vergangenheit bewusst sehr weit runtergeschraubt habe (habe ich in diesem Post verarbeitet). War gut, was ich damals gemacht habe! 😀

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Als kleines Zwischenfazit zum Blog möchte ich heute (nochmal) festhalten, dass Bloggen viel Arbeit ist. Ich habe nie gesagt, dass Bloggen keine Arbeit ist, aber es ist wirklich viel. Alles machbar, aber ich brauche viel Zeit und Durchhaltevermögen – zum Beispiel zum Einarbeiten aka googlen. Es gibt so vieles, was ich beachten könnte und ich hab das Gefühl, dass ich nur „das Mindeste“ mache.
Viel technisches Zeug habe ich noch gar nicht angefasst, weil es wie ein Monstrum wirkt. Ein Beispiel: Suchmaschinenoptimierung (SEO). Nicht sicher, ob es für maipenquynh notwendig ist, aber der Gedanke daran, dass irgendein Beitrag von mir in einer Suchmaschine auf Seite 1 gefunden wird, ist schon schön hehe.
Oder ich überlege manchmal, ob ich doch einen Redaktionsplan oder sowas ähnliches machen will. Denn manchmal bin ich voll und leer zugleich. Voll mit Gedanken im Kopf, aber keiner will so richtig entlang den Nervenbahnen Richtung Fingerspitzen gleiten und so sitze ich manchmal da und schreibe … nix. Das ist auch frustrierend – da könnte ein Redaktionsplan bestimmt Abhilfe schaffen. Aber gleichzeitig ist ein Redaktionsplan auch einschränkend. Wie immer: Dinge haben Vor- und Nachteile.

Bevor ich maipenquynh gestartet habe, habe ich mir mithilfe eines Booklets strukturiert Gedanken zum Blog gemacht. Das hat mir auf jeden Fall sehr geholfen, meine Ideen zum Blog in eine Richtung zu bewegen. Und letzten Endes hat es auch dazu beigetragen maipenquynh mit Inhalt zu füllen. Erste Gedanken zu Formaten und Redaktionsplan habe ich mir da auch gemacht, aber nicht übernommen, weil irgendwas in mir sich dagegen gesträubt hat.
Aber jetzt, nachdem ich meine ersten Schritte gegangen bin mit dem Blog, möchte ich nochmal drauf schauen und sehen, ob ich immer noch so denke. Oder ob das ein oder andere aus dem Booklet sich mittlerweile ganz gut anfühlen würde auf dem schon paar Monate alten Blog.

Insgesamt viel Denkarbeit, die in so einem Blog steckt und unsichtbar ist. Es macht Spaß, nachzudenken. Aber es ist Arbeit.

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Falls du auch Bock hast auf einen Blog und neugierig geworden bist was dieses Booklet ist: Es ist ein kleiner, kostenloser Leitfaden von Kato und ihrem Projekt „Heul nicht, mach doch!“ (heulnichtmachtdoch.de). Post-Edit: Hier kommst du zum Beitrag von Kato, dort ist auch das Bookle.

Soviel aus meiner Gedankenwelt als Bloggerin.

Zum Abschluss ein Bild. Was immer geht: Tee. Bis bald!

Quelle: Foto von Lisa Fotios von Pexels

Als die NFL mich zu einer Ode an das Lernen inspirierte

Der erste Text, den ich 2021 schreibe (und nicht schon vorher vorbereitet habe) und wer hätte gedacht, dass es um eine Sportart geht, die ich bis vor 3 Monaten so gut wie gar nicht beachtet habe? Ich auf jeden Fall nicht. Es geht um den American Football. Und keine Sorge: Es geht nur so halb um den Sport selbst.

Der American Football also. Seit November 2020 ist es zu meinem Sonntagsritual geworden, mich vor den Fernseher zu setzen und einem laufenden Football-Spiel zu folgen. Ich habe bis heute keine Ahnung, um wie viel Uhr die Spiele losgehen. Schon gar nicht, wer gegen wen spielt. Ich weiß nur, dass irgendein Spiel am Abend schon laufen wird und ich mich davor setzen und das Spiel verfolgen kann.
Du merkst: So richtig Ahnung habe ich nicht.
Ich weiß noch nicht mal, ob American Football die richtige Bezeichnung ist. Denn eigentlich „verfolge“ ich die NFL – die National Football League – die Profiliga in den Vereinigten Staaten. Das Highlight der NFL ist übrigens der Super Bowl, der auch in Deutschland in den letzten Jahren bekannter geworden ist.

Faszination NFL feat. Faszination lernen

Die NFL fasziniert mich auf viele Arten und Weisen. Die NFL ist eine Liga und damit ein System, in dessen Mittelpunkt das Spiel des American Football steht. Die Regeln des American Football sind eigentlich nicht kompliziert, aber irgendwie auch doch. Mir wurde erklärt, wie eine Mannschaft Punkte erzielen kann, um das Spiel zu gewinnen. Das ist übrigens nicht so schwer zu verstehen – zumindest in den Grundzügen (falls du es auch verstehen willst: Am Ende findest du was). Deshalb hatte ich recht schnell ein Erfolgsgefühl und dachte ich wäre jetzt schon voll Profi-mäßig unterwegs und check alles. Tja, nicht ganz.

Auch wenn die Grundlagen nicht schwer sind, gehen die Regeln viel tiefer und alles mögliche ist ziemlich genau definiert. Beispielsweise wann ein gefangener Ball als gefangen gilt und wann nicht (irgendwas mit zwei Knien im Spielfeld?). Und dann merke ich wieder, wie unwissend ich eigentlich bin. Frustrierend? Nein, irgendwie nicht.
Eher das Gegenteil: Ich finde es super spannend und vor allem auch motivierend und rewarding, immer wieder eine Regel des Spiels kennenzulernen und zu verstehen. Ja, es scheint ganz schön viel zu sein. Gleichzeitig ist die Lernkurve ziemlich steil, wenn man will. Und ich merke, dass ich will, weil ich es nicht aushalten kann, wenn ich irgendetwas von den Kommentatoren höre und nicht verstehe.
Die NFL ist für mich aktuell ein Lernprozess, der total zwanglos ist und super viel Spaß macht. Und ich frage mich und dich ehrlich: Wie oft kommt es vor, dass der Lernprozess sich genauso anfühlt?

Mal auf die Meta-Ebene: Ich denke, dass es egal ist, um welches Thema es geht. Eine Freundin von mir hat Darts für sich entdeckt und fand es sehr spannend als sie es angeschaut hat. Ich habe weiterhin keine Ahnung von Darts. Was mir aber klar geworden ist, ist die Tatsache, dass es einfach saumäßig Spaß macht, etwas zu verstehen. Vor allem etwas, was man nie vorhatte zu verstehen. Denn ohne Vorhaben, keine Erwartungen und dort keine Enttäuschungen. Aber auch: Keine Eile. Es ist angenehm, in diesem (langsamen) Tempo zu lernen.
Wie du siehst, ist das heute hier eigentlich eine Ode an das Lernen 😀

Und jetzt doch: Paar NFL-Gedanken meinerseits

Um wenigstens ein bisschen über die NFL als Sport zu reden, kommt jetzt doch noch eine Random-Liste mit Dingen, die mir im Zusammenhang mit der NFL immer wieder einfällt und fasziniert:
  • Es gibt zu allem – wirklich allem! – Statistiken. Ich bin erstaunt, wie gut alles getrackt wird. Wirklich, es wird alles getrackt! Beispiel: Wie viele Yards Spieler X schon in der Saison (oder besser noch: in der ganzen Profikarriere) gelaufen ist.
  • Ja, es wird in Yards statt Metern gezählt. 1 yard = 0.9144 m, überschlagen also 1 yard = 90 cm.
  • Das Prinzip der Spiele ähnelt dem Prinzip einer Fußball-Meisterschaft. Es gibt erst Gruppenspiele und dann die Play-Offs. Es gibt 32 Mannschaften, die jede Saison in der „Gruppenspiele-Phase“ in einem extrem ausgefeilten Spielplan gegeneinander spielen und in dieser Zeit so viele Spielsiege wie möglich einfahren möchten. Aber das System ist nicht einfach „jede Mannschaft gegen jede“ – das wären zu viele Spiele. Es ist wirklich ausgefeilt und das zu durchblicken, war schon eine kleine Herausforderung.
  • Im deutschen Fernsehen wird jedes Spiel immer durch zwei Kommentatoren begleitet (ich glaube, dass das bei allen Sportarten so ist), die man als Zuschauer:in auch im Fernsehen sieht in den Pausen. Und dann gibt’s noch Icke, den Netman (was ein Netman genau ist, habe ich auch noch nicht herausgefunden – auf jeden Fall wird Icke anscheinend abgefeiert). Und dieses 3er-Team erklärt und gibt Hilfestellung, um die Spiele besser zu verstehen. Es macht wirklich Spaß, sich auf die Couch zu setzen mit den Leuten. Hat mittlerweile was vertrautes LOL.
  • Es gibt extrem viel Werbung – das nervt. Vor allem ist es immer die gleiche Werbung, die gezeigt wird. Ughhh. Sie dauern nicht lange, aber es sind wirklich viele.
  • Ein Spiel besteht aus vier Vierteln à 15 min. Zwischen dem 2. und 3. Viertel gibt es angeblich eine Halbzeitpause von 12 min. Ein Spiel könnte knapp 1 Stunde 15 Minuten dauern. Forget it. So zwei bis drei Spielstunden sind da schon eher drin. Die Zeit wird sehr häufig im Spiel gestoppt.
  • Ich habe bisher noch kein Spiel von Anfang bis Ende geschaut …
  • Einige Spiele beginnen in Deutschland zu den unmöglichsten Zeiten (so nachts, kurz vor 2 Uhr). Ein großer NFL-Fan werde ich also nicht.
  • Die Mannschaften wurden nach Tieren oder anderen Symbolen benannt und diese Bezeichnungen werden eigentlich immer angesagt – nicht die Städtenamen. Das bedeutet, dass ich meistens keine Ahnung habe, woher eine Mannschaft kommt, wenn nur das Symbol der Mannschaft genannt wird. Ich mein, wie soll ich darauf kommen, dass die Bears die Chicago Bears sind?

Übrigens ist es auch ganz interessant und amüsant, keine Mannschaft zu kennen. Das bedeutet auch, dass ich (noch) keine Lieblings- oder Hassmannschaft habe. Wer gewinnt, ist für mich also nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, dass das Spiel spannend ist – was wiederum bedeutet, dass das für die spielenden Mannschaften umso nervenzehrender ist – oha! Mal sehen, ob ich irgendwann doch mal einen Favoriten haben werde! 😀

Ins Wochenende mit den Play-Offs

Mit diesem Post verabschiede ich mich in das Wochenende, wo die Play-Offs weitergehen – die jetzt vergleichbar sind mit einem Viertelfinale. Vier Spiele, acht Teams, die gegeneinander antreten und dem Super Bowl näher kommen wollen. In dem Sinne: Schickes Wochenende!

Und falls du jetzt wissen willst, wie dieses Spiel mit dem nicht-kugelförmigen Ball funktioniert, habe ich hier zwei Videos gefunden, die zusammen unter 5 min dauern (!). Das erste Video ist bisschen kürzer und erklärt wirklich die Grundlagen der Grundlagen. Das zweite Video ist bisschen ausführlicher, trotzdem noch unter 3 min. Hab auch was dazu gelernt 😀