Stadtbücherei Würzburg

Die Stadtbücherei Würzburg ist in der Stadt am Marktplatz gelegen und macht schon von außen richtig was her. Nach dem Blick aufs Außen kommt der Blick ins Innere. Und so marschierte ich rein und sah mich in der Bücherei um. Sie war hell und warm, es gab eine große Fensterfront. Was ich auch sehr mochte, war die Anordnung der Regale im Erdgeschoss. Sie waren so aufgestellt, dass sie immer wieder kleine Regalnischen bildeten und wenn ich mich da befand, wirkte das irgendwie … gemütlich. Im Erdgeschoss befand sich auch ein Lesecafé. Ich erinnere mich nicht daran, dass das Café offen wäre – aber das hielt die Menschen nicht davon ab, es sich gemütlich zu machen und Zeitung oder Buch zu lesen.

Ein paar Stockwerke ging es hoch, an die Musikbibliothek und die Kinderbibliothek erinnere ich mich noch. Und ganz oben, im Dachgeschoss, befand sich etwas, das ich am ehesten noch als Maker Space bezeichnen würde. Verschiedene Geräte, u.a. ein 3D-Drucker, waren dort vorzufinden. Das finde ich schon immer sehr cool, wenn eine Bücherei so etwas anbietet. Während viele Menschen konzentriert arbeiteten, setzte ich mich auf diesen Stuhl mit orangefarbigen Polster und grünem Kissen. Dort saß ich dann doch länger als ich anfangs wollte und habe ein Comic gelesen.

Am Rande: Ich wollte diese Fotos eigentlich zum Post Bibliothek oder Bücherei? hochladen. Aber dann war ich mir nicht sicher, inwiefern ich Fotos von Innenräumen ohne Genehmigung veröffentlichen darf. Die Außenfassade ist kein Problem, da gilt nach meinen Recherchen die Panoramafreiheit. Also habe ich tatsächlich der Bücherei eine Mail geschrieben und eine Erlaubnis zum Veröffentlichen bekommen.

Bibliothek oder Bücherei?

Einige Male schrieb ich über Bibliotheken auf dem Blog. Oder doch lieber Bücherei? Gibt es da einen Unterschied? An dieser Frage blieb ich paar Mal hängen.

Eine Antwort fand ich im FAQ des Bibliotheksportals:

Die Bezeichnungen „Bibliothek“ und „Bücherei“ werden synonym verwendet, wobei Bücherei oft die ältere Bezeichnung für eine Öffentliche Bibliothek ist.

Außerdem habe ich in diesem Reddit-Thread noch ein paar weitere Beispiele gelesen bzgl. öffentlich/nicht-öffentliche Bibliothek. Wissenschaftliche oder private Bücheransammlungen nennt man immer Bibliothek, etwa die Universitätsbibliothek oder Unternehmensbibliotheken. Und eine typische öffentliche Bibliothek ist die Stadtbücherei.

Dann hatte ich noch weitere Gedanken aus dem Alltag:

  • Bibliothek kann man schön abkürzen, Bib oder Bibo. Das ist sehr praktisch, wenn ich spreche und es schnell gehen soll. Da war es schnell die Stadtbib statt der Stadtbücherei. Aber wenn ich das Wort vollständig ausspreche, ist Bibliothek komplizierter auszusprechen. Das Wort kommt aus dem Griechischen und ist gefühlt mehr Fachwort als Bücherei.
  • Bücherei lässt sich im Vergleich dazu leichter aussprechen und man sieht dem Wort die deutsche Herkunft zum Wort Buch an. Das finde ich ganz charmant. Mir kam die Überlegung, dass ich bei Kindern, die das Sprechen und Wörter gerade lernen, zuerst auf das Wort Bücherei zurückgreifen und irgendwann später das Wort Bibliothek als Synonym einführen würde. Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viel über diese beiden Begriffe nachgedacht *lach*

In der Liste deutscher Stadtbibliotheken von Wikipedia zeigt sich, dass tatsächlich beide Begriffe genutzt werden – mal heißen sie Stadtbücherei, mal Stadtbibliothek.

Was nehme ich hiervon mit? Bibliothek geht eigentlich immer und ist auch der übergreifende Begriff, aber Bücherei ist meiner Meinung nach das griffigere Wort. Und ich werde beide weiterhin nach Lust und Laune verwenden. Also alles wie gehabt.

Stadsbibliotek Malmö

Während ich mich für meine Kurzreise nach Malmö im Herbst 2022 vorbereitete, ploppte recht schnell die Stadtbibliothek Malmös auf – als Sehenswürdigkeit. Sie landete direkt auf meiner Must-See-Liste.

Stadsbibliotek Malmö von außen

Die Außenansicht der Bibliothek von der Straßenseite von der ich kam, zeigte viele Backsteine und verriet nicht viel über das futuristische Design des Inneren. Tatsächlich war die Bücherei in zwei Bereiche geteilt.

Einerseits gab es diesen futuristischen, großen und hellen Raum mit viel Weiß. Ein übergroßes Regal, das an ein Kallax-Regal erinnert, stand an der einen Seite des Raums und zog den Blick auf sich als ich den Lesesaal betrat. Jedes einzelne Kästchen war ein Raum mit Bücherregalen darin. Natürlich ging ich hoch und lief durch die Kästchen durch. Ebenso nicht zu übersehen war die riesige Glasfront, die eine Aussicht auf den Park hatte. Schon ganz idyllisch.

Der andere Bereich war ein wenig bodenständiger und war die Seite, die ich bereits von außen gesehen hatte. Vor allem kann ich mich an das Treppenhaus erinnern. Mir fehlen Bilder und Worte, um diesen Teil darzustellen, trotzdem ein Versuch: Das Treppenhaus war Atrium-ähnlich. Würde man sich in die Mitte des untersten Stockwerks, eine rechteckige Fläche, stellen, kann man nach oben schauen und bis zum Dach sehen. Auf dem Weg sieht man die einzelnen Stockwerke wie eine Leiter. Die Flure der Stockwerke umranden die rechteckige Grundfläche und an den Wänden befinden sich die ersten Bücherregale. An diesem Flur, neben den Bücherregalen, befinden sich Eingänge zu den dahinterliegenden Räumen. Das letzte Foto ist nur ein Ausschnitt, aber vielleicht hilft es bei der Vorstellung. Was auch auffällt ist mehr braun, mehr Holz. Die farbliche Hervorhebung der Themenschildern der Bücher fielen ebenso auf und gefielen mir, auch wenn sie sicherlich nichts neues sind.

Und schau mal, die Lampenköpfe an den einzelnen Regalen. Ich weiß nicht, ob jedes Regal eines hatte – aber allein, dass ein paar eines hatten, begeistert mich. Das rückt jedes einzelne Regal ein bisschen ins Rampenlicht.

Glasfront vor Parkkulisse
Kopflämpchen für die Regale
Riesen-Kallax-Regal
Holzregale, farbenfrohe Beschilderung und Kopflämpchen
Atrium-ähnliches Treppenhaus

~

Diese Bilder habe ich schon seit mehr als zwei Jahren und ich wusste nie so richtig, wie ich sie auf dem Blog einbinden könnte. Ideen waren da, aber manchmal gibt es da etwas, das einen zurückhält. Aus einem Gefühl der Nostalgie heraus schrieb ich meinen ersten Beitrag über Bibliotheken und Büchereien auf dem Blog (Bibliothekstour durch Dresden) und damit war die Tür offen. Schön, nun hier zu sein – vor allem nach meiner Ankündigung – und meine Eindrücke der Stadsbibliotek Malmö zu zeigen.


Schwarz-weiß Fotos
Kamera + Objektiv: Minolta 9000 AF + Minolta AF 50 mm f/1.4
Film: Kodak T-Max 100
Filmentwicklung + Scan: Charlie Engel Lab 2.0

Farbige Fotos
Kamera: Samsung Galax A3 (2017)