nicht ganz aktuell
In den letzten Wochen habe ich einige Fotoblogs entdeckt, die sehr schöne Fotoprojekte laufen haben. Etwa einmal die Woche ein neues Foto machen und posten. Diese Projekte interessieren mich, aber ich zögere, weil ich nicht weiß, wie ich meinen Fotos gerecht werden kann. Einerseits den analogen Fotos, andererseits den dann neuen, frischen Fotos, die ich gerne zeitnah posten würde.
Ich habe mir das nie offiziell und bewusst auferlegt, aber ich bin dazu übergegangen, meinen analogen Foto-Backlog abzuarbeiten, der schon digitalisiert ist (es gibt auch viele noch-nicht-digitalisierte analoge Fotos; und digitale Fotos gibt es ja auch noch…). Viele meiner Fotos, die ich auf dem Blog poste, sind daher nicht ganz aktuell. Einige liegen bis zu mehreren Jahren zurück. Wenn ich etwa endlich meine Eindrücke aus Japan teilen werde (was ich vorhabe), wird es vielleicht schon Herbst sein und die Erinnerungen wären damit ein Jahr alt. Als Reiseblog eigne ich mich wahrlich nicht 🙈.
Es beschäftigt mich, dass ich grade vorrangig Fotos poste, die schon ein paar Monate oder Jahre alt sind und aktuelle Fotos außen vor sind. Ich frage mich, ob das mit ein Grund ist weshalb ich gerade so wenig fotografiere, weil ich weiß, dass die neuen sich nur einreihen würden.
Ich habe diesen Zwiespalt: Will ich näher an der Gegenwart bleiben? Und damit zeitnäher Fotos auf den Blog stellen. Gleichzeitig mag ich meine analogen Fotos zeigen, auch wenn sie schon ein bisschen gelegen haben. Beides braucht Zeit. Bei digitalen Fotos vielleicht ein bisschen mehr, weil ich mich da erst hineinarbeiten muss in die Bildbearbeitung. Der fehlende Workflow schreckt mich ab. Sowohl Backlog als auch Aktuelles posten, könnte ganz schön viel sein. … oder? Ach, die Zeit, die Zeit wieder mal.
Was ist denn so im analogen Foto-Backlog? Diese Fotos warten noch auf ihren großen Auftritt: Dänemark mit Kurzausflug nach Malmö, Japan, Madeira und Lissabon. Ein paar Fotos aus dem Alltag habe ich auch, aber die, auf die ich mich besonders zu zeigen freue, sind die Fotos von meinen Reisen. Das liegt vielleicht darin begründet, dass ich auf Reisen mehr Fotos mache (weil mehr Zeit?) und diesen Fotos mehr das Attribut „zeigenswert“/“besonders“ zuschreibe. Das möchte ich ändern, aber das ist eine andere Geschichte.
Noch gibt es keine Lösung, mit der ich zufrieden bin und das Gefühl habe, dass ich beiden Welten gerecht werde – den Fotos, die noch in meinen (virtuellen) Schubladen liegen und den potentiell neuen Fotos. Mache ich es mir unnötig kompliziert? Hmm, möglicherweise.