Stopfen, (m)ein Einstieg

Ich erinnere mich, wie schwer es für mich anfangs war, mehr Informationen zum Thema „Stopfen“ zu finden als ich mich endlich dazu entschieden hatte mich damit zu beschäftigen. Es hat sich seitdem sehr viel getan und es haben sich neben gefundenen Ressourcen auch viele Gedanken zusammengetan zum Thema Stopfen – im engeren und weiteren Sinne. Ich möchte den Blog als Gelegenheit und Möglichkeit nutzen, diese Gedanken zu offenbaren 🙂

Mir entgegnete jemand, als ich ihm vom Stopfen als Interesse erzählte:

„So reparieren, dass da kein Hubbel ist und man es nicht spürt?!“

Das war jetzt sehr frei zitiert, aber das ist meiner Meinung gerade das Schöne am Stopfen: Ich repariere ein Loch (Loch = da fehlt Stoff), aber statt das Loch zusammenzunehmen und zuzunähen, wird neues Gewebe erschaffen. Bitte waaaaaas?!?! 😀

Eine Person, die dir sehr schön zeigt wie das funktioniert, ist Sarah vom YouTube-Kanal (und gleichnamigem Instagram-Kanal) Ein Koffer voll Wolle. Besonders gerne mag ich ihre Videos zur Stopftechnik Maschenstich. Damals habe ich jedoch mit dem Webstopfen angefangen und denke, dass diese Technik universeller ist, daher verlinke ich dir ihr Video zu ebendieser Stopftechnik genau hier. Ich empfehle einfach mal reinzuschauen (es sind 13 min) und sich davon mitnehmen zu lassen, wie ein Loch „einfach so“ verschwindet. Einfach so ist es nicht, aber nichtsdestotrotz ist es schon simpel. Und so faszinierend!

Mein erster Stopfen-Post zeigt auch das Webstopfen als Technik.

Überhaupt geht es mir zum Thema Stopfen auf dem Blog mehr darum, das Netzwerk aufzuzeigen und weniger/gar nicht geht es mir darum selbst Tutorials zu erstellen. Wie erwähnt habe ich mittlerweile doch ein paar Ressourcen gefunden, die ich auch sehr empfehlenswert finde. Einerseits wird es darum gehen, diese sichtbar(er) zu machen –  vielleicht entwickelt sich daraus eine kleine Linkliste. Andererseits hoffe ich auch, dass ich durch das Beschäftigen mit diesem Thema für den Blog und der Vorbereitung der einzelnen Posts das Netzwerk auch für mich selbst erweitere und mehr eintauchen werde. Dazwischen gibt es dann noch ein paar Gedanken auf der Metaebene (Zeit?) und schweife bestimmt auch zu anderen verwandten Themen ab (reparieren im Allgemeinen).

Ein bisschen mehr Hintergrundblabla von mir wird es an späterer Stelle geben, ich wollte heute eher einen zackigen Einstieg machen. War ich erfolgreich? 😛

 

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Januar 2023 / Spät dran.

Obwohl ich gerne dokumentiere und zuletzt auch meinen Dokumentationsneid geäußert habe, bin ich selbst nie darauf gekommen: Einen eigenen Rückblick zu schreiben. Es bleibt mir schleierhaft, wieso diese Idee mir bisher nie kam. Aber: Hier ist sie also, die Idee einen Rückblick, der sich an den Monaten orientiert, zu schreiben. Ich weiß, für den Januar bin ich auch zu spät. Es scheint, das ist das Motto dieses Monatsrückblickes zu sein. Spät dran.

Seit einigen Jahren habe ich ganz wenig Lust auf den Januar (und Februar), der mir nach dem leuchtenden Dezember besonders trist vorkommt. Die großen Ereignisse sind vorbei und auf einmal sitze ich im neuen Jahr und weiß gar nicht genau wohin mit mir während fünfdrillionen Challenges um mein besseres Ich buhlen. Anderen hilft es, aber mir ist  es irgendwie doch zu viel. Ist auch okay.

Wider Erwarten war es ein guter Januar. Tatsächlich habe ich mich an das gehalten, was ich im ersten Post gehalten habe. Nicht weil ich es gepostet hatte, sondern weil es meine echte Einstellung war: Keine Erwartungen haben, ergo keine Vorsätze. Aber Wünsche. Wünsche wie: Mich mehr bewegen, weil ich einen Schreibtischjob habe, der meinen Körper ansonsten verkümmern lässt; mich an der frischen Luft aufhalten und Tageslicht abbekommen. Das sind die Dinge, die mich im ersten Monat des Jahres begleitet haben. Auf die ich mich gefreut habe, ohne Zwang und Verbissenheit, sondern aus Überzeugung, dass es mir gut tut und ich mir selbst die Zeit nehmen will. Und auch durch realistische Zeiteinheiten, also wirkloch realistische Zeiteinheiten als Minimalziel. Wir reden hier von irgendwas zwischen 5 und 15 min pro Tag, damit ich es täglich machen kann, weil ich weiß, dass ich es auf täglicher Basis brauche.

Mit dem Ende des ersten Monats kam eine echte Lust auf dem Blog aktiver zu werden auf, die Ideen fühlten sich zum Greifen nahe an und ich kam so richtig an im Jahr 2023. Wieder also. Spät dran.

Der Blog ist immer da im Hintergrund. Er dümpelt(e) teilweise so vor sich hin, aber aufgeben war bisher noch keine Option. Was wirklich kommen wird, ist ungewiss, aber in den letzten Wochen poppten bei mir einige Themen gehäuft auf. Themen, bei denen zwei Faktoren zusammenkommen

a) Ich habe großes persönliches Interesse daran mich mit dem Thema zu beschäftigen und

b) Das Thema und wie ich mich da herantaste und was ich so auf dem Weg mitnehme, möchte ich mit Anderen teilen.

Es sind keine neuen Themen, aber ich verstehe es als Betonung dessen, was sich so abgezeichnet hat:

  • Fotografie: Das Thema und die Kategorie Irgendwas mit Fotografie ist schön groß und vage gefasst und lässt mir viel Raum (ich bin immer noch stolz auf diese Namensidee). Wobei ich eigentlich hier schon einige Themen habe, die ich dieses Jahr tiefer bearbeiten will. Einige Fotogenres wie Portraitfotografie und Flatlay & Stillleben, aber auch mehr mein Equipment nutzen und schauen, was geht (oder auch nicht). Ich möchte mir selbst erst mal einen Überblick verschaffen, aber ich hatte zuletzt einer Freundin gesagt, dass 2023 mein Fotojahr wird. Ich hab richtig doll Lust drauf!
  • Mehr Kleidung reparieren und dann davon erzählen. Überhaupt besteht der Wunsch die Reparaturkultur sichtbar(er) zu machen, auch für mich selbst, weil es da so viel zu entdecken gibt und es so coole Ideen und Menschen gibt, die aktiv sind. Ganz nebenbei wird bestimmt auch bisschen anderes gehandarbeitet wie etwa stricken.
  • Und nebenbei Blabla, also Gedanken, die ich so habe, wenn ich durch den Tag gehe. Aber dieser Bereich wirklich nur so nebenbei. Weil ganz groß auf die Fahne will ich mir das nicht schreiben.

Also ich fühl’s voll. Deshalb verschwinde ich mal in irgendeiner Art der Planung. Ciao kakao.

(PS: Der Post fühlt sich weniger wie ein Rückblick als ein Ausblick an.)

 

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Zurück! mit einem Reparaturwerk

Es ist, als ob ich den Blog neu starten würde. Wie fange ich an? Wie sage ich Hallo?

Falls du auch mal einen Blog gestartet hast – oder überhaupt etwas Leeres erstmalig befüllst – ein Notizbuch, ein Skizzenbuch – dann kennst du möglicherweise dieses Gefühl der Ehrfurcht vor dem ersten Zeichen. Sei es nur ein Punkt, eine Zahl, ein Strich.

Überraschenderweise geht es mir heute auch so. Dabei war ich ja nur mal ’ne Pause machen.

In der Zwischenzeit hab ich dies und das gemacht, ein paar Sachen werde ich hoffentlich auch auf dem Blog vorstellen. Den Fokus, den ich hoffte zu finden, habe ich nicht gefunden. Um ehrlich zu sein, ich habe auch nicht gesucht. Die Zeit ist einfach so verflogen. Und auf einmal haben wir Mitte Mai 2022. Ich habe oft an den Blog gedacht und bei vielen Dingen rief es in mir: „DAS Thema möchte ich auch auf dem Blog thematisieren!“. Nach wie vor habe ich keinen richtigen Blogplan, auch wenn ich es so schön fände. Ich fände vieles schön, was den Blog betrifft, aber all diese Planung und Organisation und Umsetzung ist auch mit Zeit und Energie verbunden. Und es soll gerade nicht sein.

Neben diesen Gedanken bringe ich heute mein aktuellstes Reparaturwerk mit: Ganz frisch von der Couch aus fertig gestopft! Es war (wieder mal) eine Socke und ich habe gestern angefangen und insgesamt so 5 bis 6 Stunden gebraucht. Es wirkt wie viel Zeit, aber ich fand das sehr meditativ (wie so oft bei Handarbeiten) und daher bleibt das für mich nicht mehr als eine Zahl.

Ich finde die Reparaturkultur in jeder Hinsicht total faszinierend und auch gewissermaßen heilsam. Nicht nur für das Stück, das repariert wird, sondern auch so mein eigenes Wohlbefinden. Es ist wie das Gefühl, selbst etwas kreiert oder erschaffen zu haben, mit seinen eigenen Händen und Füßen.

Aber on top ist es dieses Gefühl, etwas wieder heile gemacht zu haben. Einen Schmerzpunkt schließen.

Okee, das wird jetzt doch etwas pathetisch😄

Ich fange gerade an, die Reparaturkultur im Bereich der Kleidung und andere Textilien (zuletzt z. B. Bettwäsche Reißverschluss) kennenzulernen und anzuwenden. Aber ich finde das ganze Spektrum an Reparatur und bestehenden Dingen neues Leben einhauchen super cool! Holzarbeiten! Fahrrad reparieren!

Hast du schon mal etwas repariert oder zur Reparatur gebracht? Würdest du gerne mehr reparieren (können) oder denkst du, dass Dinge dann auch mal ein Ende finden dürfen?

PS: Auch wenn die Farbe der Socke in den Fotos unterschiedlich ist, es ist die gleiche Socke. Meine Skills bei „dokumentarischen“ Fotos sind noch ausbaufähig 😀

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