fotolog no. 3: Erste Makrofotos und mit Caffenol entwickeln

Makrofotografie

Im letzten fotolog erwähnte ich, dass ich mich der Makrofotografie annähere. Ich habe bis heute keinen Blitz, aber das hat mich nicht davon abgehalten rauszugehen und mich auf die Suche nach Motiven zu machen. Ich habe mich aus Faulheit an die Devise gehalten: Schau wie weit du mit dem kommst, was du schon hast. Also raus in die Natur mit uns!

Die Makrofotografie führt zu Frustmomenten. Ohne Frage. Wenn Schmetterlinge nicht still halten wollen (oder sich erst gar nicht hinsetzen), eine kleine Brise weht und gefühlt die gesamte Welt vor der Linse bebt oder wenn man selbst einen Schatten wirft, sodass nicht mehr genug Licht vorhanden ist für ein gescheites Foto (ich weiß, ich weiß, ein Blitz hätte geholfen…).

Aber es gibt auch viel Feiernswertes: Ich nehme die Natur nochmal mehr wahr, halte Ausschau nach Wiesen. Denn dort tummeln sich die Schmetterlinge, die wir wie Pokémons sammeln (eher der Fotopartner, ich sammle alles was ich finde). Die Makrofotografie hat mich so weit gebracht, dass ich für den Balkon dieses Jahr statt Blumen aus dem Gartencenter Wildblumen aus Samen ziehe. Ich finde das so schön, wenn mich ein Hobby zu einem anderen Teil des Lebens inspiriert!

Und wo bliebe denn die Herausforderung? Jedes scharfe Foto am großen Bildschirm fühlt sich nochmal mehr wie eine Errungenschaft an!

Schwarzweiß-Film entwickeln

Mit einer Freundin habe ich mich zum Filmentwickeln verabredet. Wir wollten es eigentlich mit klassischen Fotochemikalien probieren, aber da die Bestellung nicht ankam, hatte die Freundin ganz pragmatisch eine andere Lösung besorgt: Caffenol. Das heißt wir haben uns unseren Entwickler für unsere Schwarzweißfilme zusammengemischt aus haushaltsüblichen Zutaten: wasserlöslicher Kaffee, Soda, Vitamin C und Wasser.

Ich wäre eigentlich nicht so experimentierfreudig gewesen. Aber meinen Film hatte ich extra für diese Aktion innerhalb von 2,5 Tagen vollgeschossen und entsprechend waren das keine Fotos, die persönlich von großer Bedeutung waren. Es war wie schon die Male zuvor (über die ich nie ausführlich gebloggt habe *räusper*) wieder ein Spaß und ich frage mich, wieso es drei Jahre gedauert hat, bis ich mich wieder in die Dunkelkammer bewegt habe?!

Tatsächlich war das Ergebnis sehr überraschend. Denn meine Fotos waren teilweise mega grobkörnig, obwohl es ein ISO 100 Film war. Beispielfotos siehe unten; und im Vergleich der gleiche Film mit der Körnigkeit, die ich erwartete: Agfaphoto APX100.

Wir konnten uns nicht wirklich erklären, was schief gelaufen ist (sie hatte auch den Agfaphoto APX100 benutzt). Aber egal, wir haben entschieden: Wir werden weiter entwickeln und in diese Welt eintauchen. Fingers crossed, dass das keine drei Jahre dauert bis es weiter geht!

Equipment

Erstfilme beider Point-and-Shoot Kameras

Der Erstfilm der Minolta 110 Zoom (Kodak Gold 200) war bereits im fotolog no. 2 eingelegt, mittlerweile ist der voll. Zum Entwickeln habe ich es noch nicht geschafft.

Den Erstfilm der Traveler AF mini habe ich mit der Film-selbst-entwickeln-Aktion kombiniert. Auch wenn die Fotos grobkörnig sind, habe ich den Schluss gezogen, dass die Kamera funktioniert. Denn dass die Kamera etwas mit dem Korn was zu tun haben könnte, erschließt sich mir gerade nicht. Aber ich werde gerne eines Besseren belehrt!

Objektiv Minolta 50 mm AF f/1.7

Auch im fotolog no. 2 hatte ich es heraufbeschwört: Nachdem eines meiner 50er-Objektive den Geist aufgegeben hat, hat sich nun auch mein anderes 50er-Objektiv verabschiedet. Ich habe zwar noch andere Objektive im Schrank stehen, aber sie stehen nicht ohne Grund im Schrank. Dadurch, dass ich fürs Fotoprojekt 365 gerade mit dem Handy fotografiere, kann ich diese Lücke aktuell ganz gut verschmerzen.

Stichwort Fotoprojekt 365: Das kommt in einem separaten Post.


Makrofotos: Sony a99 + Minolta AF 100 mm Macro f/2.8

Analoge SW-Fotos: Traveler AF mini; Agfaphoto APX100; Entwicklung + Scan: (sollte nachgetragen werden)

fotolog no. 2

Gelernt

  • Ich nähere mich der Makrofotografie an (motiviert durch einen Fotografiepartner). Einen Teil des benötigten Equipments habe ich schon (Kamera, Makroobjektiv). Ein Blitz wird sehr empfohlen, sodass die Suche und der Kauf eines Blitzes der nächste Schritt ist.

Gelernt (Fotoprojekt 365-Edition)

  • Ab Foto 049 bin ich auf analog umgestiegen und ich habe mich entschieden, zu warten bis ich mindestens zwei Filme zum Einschicken habe. Der zweite Film ist nun auch voll und hat mir zum Ende hin noch einen kleinen Herzkaspar geschenkt – aber dazu wann anders mehr.
  • An Tag 051 habe ich notiert, dass ich die digitale Fotografie vermisse (das ging schnell *lol*). Ich habe wieder mehr gezögert beim eigentlichen Foto machen und daher galt umso mehr: ein Foto machen am Tag und Ziel erreicht. An vielen Tagen ist es auch bei diesem einen Bild geblieben.
  • In der Zeit, in der ich analog fotografiert habe, gab es keinerlei fotografisches Feedback. Keine Ahnung, ob die Fotos was geworden sind. Die Motivation sank auch. Zitat von Tag 067: „Es ist ein bisschen schwierig so mit analog das Projekt zu machen. Die Motivation ist grad eher so meh.“
  • Auch bei der analogen Kamera stellte sich das ein, was ich mir erhoffte: Ich lernte die Kamera ein wenig besser kennen. Weiß, welches Rädchen ich wie zu drehen habe und so. Es ist nämlich die neue gebrauchte Kamera (siehe unten).
  • Da ich auch die (Foto)Projekte von Sari (Projekt 52) und Norbert (52 Wochen Foto-Challenge) echt interessant finde, habe ich an Tag 052/053 entschieden, dass ich die vorgegebenen Worte in mein 365-Projekt einbinde. D.h. ich mache in der vorgegebenen Woche bzw. Monat Fotos entsprechend zum Wort/Wörtern.
    Ich werde jedoch nicht offiziell an den Projekten teilnehmen. Dafür habe ich aktuell eh nicht die Bilder. Und wenn ich die Fotos digital machen würde… dann steht auch noch nicht fest, ob ich diese dann zum dazugehörigen Projekt poste. Aktuell zeige ich die Fotos ja nur im Wochenliebling – und da habe ich gerade einen zeitlichen „Verzug“ von 8 Wochen 😀

Equipment

  • Mein kaputtes lichtstarkes 50er-Objektiv (f/1.4) habe ich endlich zur Werkstatt in Frankfurt/Main gebracht. Der Fachmann war irritiert von dem Problem und meiner Aussage, dass das Objektiv in letzter Zeit nicht heruntergefallen sei. Er hat sich die Kamera erst mal angeschaut, um dann zu sehen, ob noch was zu retten ist. Ergebnis: nein ;__;
    „Ganz klar ist das Objektiv mal heruntergefallen“, das hat er eindeutig am Innenleben der Kamera gesehen. Natürlich hatte er recht. Mir ist wieder eingefallen, wann es passiert war: 1,5 Jahre war es her. Ich hatte den Vorfall total vergessen, da das Obektiv direkt nach dem Ereignis (und dann auch noch 1,5 Jahre) funktioniert hatte.
  • Ich muss dringend meinen Umgang mit meinem Equipment verbessern. Ich war nicht so umsichtig, wie ich sein sollte. Einem weiteren Objektiv ist das Gleiche widerfahren … jetzt warte ich gefühlt darauf, dass das ebendieses Objektiv auch den Geist aufgibt.
  • Im letzten fotolog wartete ich auf die Ergebnisse des Erstfilms der Minolta Dynax 5. Die waren zufriedenstellend und so ist die Kamera ins Standardzubehör aufgenommen. Tatsächlich ist das auch die Kamera, mit der ich zuletzt die analogen Fotos fürs Projekt gemacht habe.
  • Ebenso im letzten fotolog erwähnt: Die Minolta 110 Zoom – die ist aktuell in der Testphase (Erstfilm).

Erkenntnisse aus den ersten 40 Fotos

Huff und Wow zugleich! Ich hatte es im fotolog bereits angerissen, dass ich viel gelernt habe. In den ersten 40 Tagen des Fotoprojektes 365 sind einige Notizen zusammengekommen, viele kleine und große Gedanken und Erkenntnisse. Zusammenfassend kann ich sagen: Es läuft und macht an den meisten Tagen Spaß! xD

Zur Info: Die Kombo dieser Tage war die Sony alpha 99 mit dem 50 mm Objektiv (f/1.7).

  • Ich habe recht früh meine Einstellrädchen angepasst, damit es sich für mich intuitiver zum Bedienen anfühlt (ja, ich habe die Kamera seit Kauf so selten genutzt). Habe also das Gefühl, meine Kamera ein gaaanz kleines bisschen besser zu kennen.
  • Es ist nicht viel Zeit, die ich de facto mit der Kamera verbringe. 3 bis 10 Minuten am Tag – also sehr überschaubar. Wie bei vielen Lernprozessen summiert sich gerade dieses tägliche Bisschen trotzdem. Auch wenn man natürlich geballt einen Fotoausflug machen kann und auf die gleiche Zeit kommt, ist beim Täglichen der Charme eben das sich-jeden-Tag-damit-beschäftigen. Außerdem weiß ich, wann ich neue Erkenntnisse umsetzen kann: morgen. So passiert, als ich am Laptop merkte, dass einige Fotos hintereinander mir zu dunkel waren. Bei den nächsten Fotos bisschen mehr Licht drauf gelassen.
  • Durch die tägliche Aufgabe wurde ich jeden Tag daran erinnert, die Umgebung bewusst wahrzunehmen. Ich merke, wie mein Blick die Umgebung nach Motiven abscannt. Immer auf der Suche nach etwas was mich irgendwie berührt. Licht, Schatten, Farben, Formen, Komposition. Das ist art of noticing in ihrer Bestform.
  • Der Griff zur Kamera wurde viel routinierter. Nicht mehr diese Frage „Nehme ich die Kamera jetzt wirklich mit raus auf den Spaziergang?“. Die Hürde die Kamera sogar in die Stadt mitzuschleppen, um ein Foto für einen Blogbeitrag zu machen, ist kleiner geworden. Die Kamera ist schon bisschen bulky – ohne das Projekt hätte ich wahrscheinlich das Foto einfach mit dem Handy gemacht. Wäre vielleicht auch okay geworden, aber ist trotzdem ein anderes Erlebnis. Es waren die Fotos zu diesem Blogpost.
  • Zwischendrin kam mir die Frage, ob es auch einfach gerade ein richtiger Zeitpunkt für mich im Leben ist, dieses Projekt anzufangen und umzusetzen. Bisher läuft es und auch wenn ich müde Tage habe, so ist es ein Projekt, an dem ich bisher nicht verzage. Mein Lebensalltag ist gerade recht routiniert (im positiven Sinne) und viele Dinge passen gerade.
  • Ich habe das erste Mal Street Photography gemacht (Foto 015). Also Street mit Menschen drauf. Menschen geben eine gewisse Dynamik in ein Foto. Auch wenn ich das sehr gerne bei Anderen sehe, ist es aus Gründen (noch?) nicht mein Fotogenre. Dieses Foto war also ein schönes Erlebnis.
  • Ich fotografiere viel mit Offenblende. Das hat zwar seinen Charme, aber ich möchte häufiger zu den kleineren Blendenöffnungen gehen. Nicht nur, um die Lichtverhältnisse anzupassen, sondern tatsächlich wegen des gestalterischen Aspektes. Weil ich die Tiefenschärfe will.
  • Mir sagte der Begriff OOC nichts. Aus Routine hörte ich in die Podcastfolge von Fotografie Tut Gut 2.0 rein, die OOC im Titel hatte. Als ich lernte, dass das Out of Camera bedeutet, horchte ich auf. Im Endeffekt ist das genau das, was ich mit den Fotos aus meiner Digitalkamera im Rahmen dieses Projektes mache: Das Foto, wie es aus der Kamera kommt, wird genutzt. Bisher ist das mehr Glück als Verstand – so viel habe ich nicht bewusst eingestellt und entschieden. Wäre also ein Impuls, mich damit eingehender zu beschäftigen. Irgendwann x)
    Wobei, eine Sache habe ich tatsächlich entschieden: In JPEG (und nicht in RAW) zu fotografieren *auf die schulter klopf*
  • Ich weiß jetzt schon, dass eine Equipments-Kombo mir gewichtsmäßig zu schwer wird und sehe mich nirgendwo außer zuhause mit der Kombo rumlaufen (außer mal auf einem Ausflug). Ich überlege jetzt also schon, was ich mit dieser Kombo machen werde. (Es geht um die Kombo aus Sony alpha 99 + 100 mm Objektiv.)
  • Es gibt solche Wochen und solche Wochen. Manche Wochen hatten gleich mehrere Fotos in der engeren Auswahl, während ich bei anderen Wochen Schwierigkeiten hatte, überhaupt ein Foto zu finden, das ich für „Wochenliebling“ würdig hielt.
  • Schöner Nebeneffekt: Ich fülle mein Fotoarchiv auf. Für wann auch immer.

Ich könnte mir vorstellen, dass das so viele Notizen waren, weil das der Anfang ist und ich erwarte weniger Notizen für die nächsten Tage, Wochen, Monate. Entweder, weil sie schon mal gedacht wurden und ich das Gleiche immer wieder aufs Neue feststelle; oder weil die Lernkurve nur am Anfang recht steil ist und dann abflacht.


Kamera + Objektiv: Sony alpha 99 + Minolta AF 50 mm f/1.7