maipenquynh goes Instagram – Ein Experiment, Runde 1
Instagram für den Blog – ein wiederkehrendes Thema. Erste Gedanken hatte ich im Februar 2023 verbloggt, als ich auch meinen Account ins Leben rief. Aber zufrieden mit dem was war, war ich nicht. Und das ist der Ausgangspunkt fürs Experiment.
Ich kürze Instagram je nach Lust und Laune mit IG oder Insta ab.
Tag -4 / Das Experiment und die Fragestellung
Ein Gedanke der mich immer wieder beschäftigte: maipenquynh Instagram, for real – ja oder nein?
Um dem mal entgegenzukommen, machte ich ein Experiment. Ich werde bewusst Instagram bespielen. Für 6 Wochen. Und schauen, wie sich das anfühlt und was es mir gibt oder eben nur extra Arbeit ist ohne irgendein positives Gefühl.
Die Fragestellung lautet: Ist Instagram für meinen Blog tatsächlich so viel Arbeit und lohnt sich die Arbeit? Kann ich die Arbeit in meinen Alltag integrieren? Wird Instagram die Sichtbarkeit für mich und meinen Blog erhöhen?
Tag 1 / Start
- Bio vom maipenquynh-Account aufgemöbelt
- Post zum Experiment schreiben und durchziehen
- Aufwand: insgesamt saß ich etwa 1-2 Stunden dran. Text formulieren, Bilder raussuchen. Also schon etwas Arbeit. Aber mal sehen – das war der Startschuss, da ist ein bisschen mehr Aufwand vielleicht gerechtfertigt.
Tag 2 / Statistik
- Kurz noch Zahlen für einen Vergleich nehmen: angefangen am Tag 1 mit 22 Follower
Mein Journal habe ich noch weitergeführt, aber ab hier bündele ich meine Erkenntnisse:
Canva
Ich habe sowohl für Posts als auch für Storys mit Canva rumgespielt. Das war immer ziemlich cool und hat unheimlich viel Spaß gemacht. Mit Schriften, Farben, Formen und Komposition spielen.
Storys und ihre Bedeutung
Bis zum aktiven IG-Life für maipenquynh habe ich nie eine Story gepostet. Ich war in der Hinsicht ziemlich Boomer-mäßig. Und bin es eigentlich immer noch. Aber ein bisschen weniger!
Ich habe gelernt, warum Menschen so oft ihre eigenen Posts in Storys reposten: Dadurch werden sie sichtbarer. Wie überrascht ich war als eine gute Freundin mir sagte, dass sie ihren Postfeed gar nicht durchgeht. Was ich also als Post hochlud, wurde von ihr gar nicht gesehen.
Entmutigt
Bei einem Post hatte ich mal genau zero Likes. Das tat weh. Mir war klar, dass der Post wenig spannend war (Internetfunde (2)). Dennoch. Seitdem unterscheide ich mehr, was ein Post und was eine Story wird.
Hin- und hergerissen
Hin und wieder merkte ich, dass ich den Fokus und die Fragestellung aus den Augen verloren hatte. Etwa an einer Notiz solcher Art: „Es ist hart auf IG zu sein und nicht gesehen und gemocht zu werden. Nicht persönlich, aber für die IG-Persona.“ und Zeitpunkten, an denen ich das Spielerische vergaß und mich fragte: ‚Wie schaffe ich es, IG tatsächlich für mich zu nutzen? Und alles nur als ein Spiel zu sehen?'“
Die Rückbesinnung und Erinnerung an den Anfang und Ziel und Zweck dieses Experiments musste ich aktiv betreiben. Worum ging es nochmal? „meine analogen Fotos zeigen, aber vielleicht auch wieder bisschen mehr aus dem Leben zeigen […] Fotos teilen so gut es geht.“
Authentizität und Ich-Sein
Ich habe das Gefühl, dass ich auf dem maipenquynh Insta-Account nicht so sehr ich bin. Vom Geschriebenen her. Und ich fühlte es auch nicht so sehr. Ist das auch eine Frage der Zeit bis sich das einstellt? Oder war es der Kontext, das Experiment und dass ich mich als IG-Persona darstellen wollte? Ich kenne mich von meinem persönlichen Account – und das fühlte sich definitiv anders an. Heimeliger, mehr ich. Wer, also, ist diese IG-maipenquynh? Mag ich sie?
Endstatistik
41 Follower an Tag 42. Man beachte: Ich habe in meinem persönlichen Kreis die Werbetrommel gerührt.
Einige Posts haben doch eine Handvoll, manchmal auch zwei Handvoll Likes.
Ziel erreicht?
Ich beschäftige mich viel mit gut formulierten Zielen – und dieses Ziel war nicht gut definiert xD
IG war im Alltag integrierbar, jedoch habe ich am Ende nicht so viel gemacht. Die 6 Wochen gingen anfangs schneller als ich dachte rum, am Ende war es mir dann irgendwie egal. Ich habe zwar noch meinen wöchentlichen Post à la 1 analoges Foto gemacht und Storys für neue Posts gepostet.
Der Sichtbarkeit hat es meiner Meinung nach nichts gebracht – ich bin genauso (wenig) sichtbar wie vorher. Für meinen Blog ist der Account irrelevant. Im Nachhinein verwundert das nicht so sehr, wenn ich den Aufbau dieses Experiments nochmal analysiere.
Hat sich die Arbeit gelohnt? Nein, nicht wirklich. Zumindest nicht in dem abgesteckten Rahmen.
Und auch wenn ich am Ende sehr ernüchtert und demotiviert war, so habe ich schnell eine zweite Runde beschlossen. Denn: Instagram ist an sich weiterhin ein interessantes Tool. Gerade für Fotos. Und das ließ mich doch nicht los. Und überhaupt: Ist alles nicht gewissermaßen eine Reise?
Schlusswort
Meine Lieblingserkenntnis: Ich verstehe Insta nicht 😀 Obwohl ich es täglich nutze, verstehe ich Content Creation NULL.
Was nachvollziehbar ist. Bloß weil ich ein Medium nutze, weiß ich noch lange nicht, wie es funktioniert. Da merke ich, wie sehr ich Instagram als Medium unterschätzte.
PS
Ich habe diesen Post angefangen, als die erste Runde vorbei war und die zweite Runde lief. Nun, da ich den Post zum Ende bringe, ist mittlerweile auch die zweite Runde vorbei und ich bin um 6 Wochen Erkenntnisse reicher.
Nun merke ich umso mehr, dass ich nicht wirklich wusste, was ich erreichen wollte. Wenn ich nach oben, an den Anfang scrolle, wirft sich mir eine zentrale Frage auf:
Worum ging es denn nun wirklich? Um den Spaß am IG-Account? Um das Commitment und das regelmäßige Posten? Um Sichtbarkeit? Um meine analogen Fotos und diese präsentieren? Um meine maipenquynh IG-Persona und diese zu etablieren? Darum, dass Menschen von IG auf meinen Blog kommen? Um Werbung?
Mit diesem Haufen an Fragezeichen schließe ich diesen Post und setze meine Gedanken fort im Post für die zweite Runde.
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Schenk mir ein Emoji
[…] maipenquynh goes Instagram – Ein Experiment, Runde 1 und Runde 2 „Instagram ist Arbeit.“ urteilt Mai Quynh. Aber lest in ihrem Beitrag wie das Experiment lief, warum es lief und wie es zu dem Urteil kam. […]
Oh, spannend! Da muss ich doch direkt mal in den zweiten Post schauen. Meine Gedanken bis hierher: ja, Instagram halt. Niemand weiß wie es funktioniert! Vereine wie AlgorithmWatch fragen seit Jahren an wie IG entscheidet was wem angezeigt wird und bekommt keine Zuarbeit. Alles Formel des Geschäfts.
Ich fand deinen Beitrag v.A. auch deswegen so spannend, weil ich mich auch schon oft gefragt habe, ob ich aus meinem ja doch eher privaten Account einen Blog-zentrierten machen soll. Aber immer, wenn ich auch nur näherungsweise daran kratze, komme ich mir vor als ob ich Marketing betreibe und plötzlich macht es keinen Spaß mehr. Seit des letzten Updates muss ich sogar beim Durchscrollen Werbung abwarten … mit „sozial“ hat dieses „soziale Netz“ inzwischen gar nichts mehr für mich zutun.
„Instagram ist Arbeit.“ ist jedenfalls ein Fazit, das Sinn ergibt, finde ich.
Mir geht es da ähnlich wie dir mit dem Gefühl des Marketingbetreibens. Unangenehm. Ich frage mich, ob man dem Ganzen irgendwie „organischer“ näherkommen kann und dass es sich nicht so künstlich/unecht anfühlt (Stichwort Authentizität). Eine Sache, die mir half und gar nicht erwähnt wurde, war ein Freund, der zwar Interesse an meinem Blog hatte, aber sonst nicht in der Blogosphäre rumläuft (aka keinen Reader o.ä. hat) und daher nicht mitbekam, wenn was neues da war. Das nahm mir dann wieder etwas dieses unangenehme Gefühl des Werbungmachens und ich konnte es eher als eine Info an meine Freund:innen empfinden, die sonst keine Blogs lesen. Das ist vielleicht der kleine soziale Anteil dieser App…